Klar, die Fußball-Europameisterschaft ist sportlich gesehen das omnipräsente Thema derzeit. Neben den altbekannten Favoriten aus Frankreich, Deutschland und England treten dieses Jahr mit Albanien, Island oder Nordirland einige No-Name-Teams zum ersten Mal bei einer EM an. Und ähnlich wie mit den Teams dieser Länder verhält es sich auch mit den HipHop-Exporten dieser Staaten – man hat wenig bis nichts davon gehört. Wie klingt Rap auf isländisch? Wer hält die Fahne für HipHop in Kroatien hoch? Wer einen europäischen Exkurs abseits von Deutschrap und US-HipHop wagen möchte, der sollte sich durch unsere EM-Liste klicken. Vielleicht findet der ein oder andere ja seinen neuen Lieblingsrapper aus Schweden, Irland oder Portugal.
Gruppe C
Deutschland
K.I.Z – »Biergarten Eden«
Fußball schauen ist cool, Party-Patriotismus dagegen eher weniger. K.I.Z persiflierten den urdeutschen Fußball-Pöbel mit Flagge und Bratwurstfett auf dem Tanktop schon zur heimischen WM 2010 und sorgten damit für obskure Momente. Dann nämlich, wenn die Angesprochenen den Song lautstark mitsangen und gar nicht merkten, dass sie eigentlich gerade mit Bieratem eine Kritik an sich selbst in Richtung Bildschirm grölten, entfaltete »Biergarten Eden« seine volle Wirkung. Aktuell wie nie auch im Jahr 2016. (jv)
Polen
Peja – »Panie«
Polnisches Technik-Geflexe mit G-Funk-Anleihen. Peja aus der Stadt Posen bildet zusammen mit DJ Decks die Crew Slums Attack, weiterhin auch bekannt als Slu Gang. Für ihr 2002er Album »Na legalu?« erhielten sie neben vier goldenen und einer Platinauszeichnung auch den angesehensten polnischen Musikpreis Fryderyk. Wenn man die conscious anmutenden Flows doch bloß verstehen könnte. (rt)
Ukraine
PVNCH – »Lviv PidBit Fest 2«
HipHop aus der Ukraine ist seit Anfang der 90er Jahre als Ukra-Hop bekannt und macht einen großen Teil der ukrainischen Musiklandschaft aus. Das Album »Golodnyy« von PVNCH wurde 2014 vielfach als bestes HipHop-Album des Jahres bezeichnet. Aus der Zeit stammt auch der Song »Lviv PidBit Fest2«. (rt)
Nordirland
Jun Tzu – »Born in Belfast«
Im Gegensatz zu den Brüdern aus UK ist Rap aus Nordirland beileibe noch eine Seltenheit. Einer der größten viralen, an einer Hand abzählbaren Hits aus dem grüngoldenen Land ist »Born in Belfast«. Jun Tzu verarbeitet in der Keller-Booth unter dem Untergrund, so klingt es zumindest, seine Vergangenheit in der lange vom Krieg zwischen Katholiken und Protestanten gebeutelten Hauptstadt des Landes. (rt)
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