Cro taucht ein in die Welt des Online-Datings, auf die er eigentlich keinen Bock hatte – bis der Stuttgarter einer Maria im virtuellen Raum begegnet. Als seine Computer-Love diesen aber verlassen und ihn im echten Leben treffen möchte, ist sie »plötzlich eine Slut«: Don’t hate the player, hate the game, Carlo! Und dieses Spiel zeigt der Clip in einem Vaporwave-Tsunami, der beim ersten Schauen alles überrollt: 80er-Aerobic-Tutorials verschmelzen mit 3D-Panda-Animationen, VHS-Aufnahmen, 8-Bit-Video-Game-Sequenzen und verschiedenstem Retro-Eyecandy (für den Bruchteil einer Sekunde hat sich sogar David Bowie in das Video verirrt) zu fließenden Collagen. Die Grenzen zwischen digitaler und realer Liebe zerfließen bereits im verwendeten Video- und Bildmaterial. Vor die Wahl zwischen beiden Welten gestellt, pausiert der Chimperator-Imperator das Spiel und entscheidet sich zu cheaten. Doch das Mogel-Passwort »REALLOVE« erweist sich als falsch. Am Ende trifft Maria doch zufällig den Panda-Boy und kann ihm näher kommen – in einer Spielhalle. Level up!
Die mehr als 12-minütige Album-Version des Songs zeigt beispielhaft einen Punkt, den der King of Raop mit »tru.« richtig gemacht hat. Anstatt sich auf seinem Big-Player-Status auszuruhen und das Immergleiche Erfolgsrezept zu reproduzieren, geht er neue Wege: In einem ausschweifendem Vocoder-Jam mit Spoken-Word-Sample-Einspielern gibt er nicht nur Cro, dem Hit-Maker, sondern eben auch dem Sound-Tüftler und Spiel-Kind Raum zur Entfaltung – ohne, dass dabei das Pop-Appeal auf der Strecke bleibt oder das Experiment zum unmusikalischen Selbstzweck verkommt.