2012 stürmte ein Song die Charts, lief im Radio rauf und runter und behauptete, Rap und Pop zu einer neuen musikalischen Kunstform verbinden zu können. Die Rede ist selbstverständlich von Cros »Easy«-Ohrwurm, dem vor allem, aber nicht nur, vierzehnjährige Teenie-Girls verfielen. Nun gibt es einen gleichnamigen Song eines sehr ungleichen Künstlers, der Ersteren vermutlich nicht vom Erfolgsthron stoßen kann, es aber redlich verdient hätte. Bei Credibil läuft nichts »Easy«, doch keiner kann das so schwerelos rüberbringen, wie er. Er will nicht nur Geld, sondern Respekt und »der Welt was hinterlassen / Falls es klappt, werd ich was / Was wenn nicht? / Bleib ich nichts, also easy«. Credibil macht sich aber nicht nur Gedanken um seine eigene Zukunft, sondern thematisiert auch weltpolitische Themen auf federleichte Weise. So geht’s in »Easy« um ISIS, Ehrenmord und die Erfolgssucht anderer Rapper. Kein Wunder also, dass der Jungspund aus FFM die Welt nicht mehr versteht: »Dachte, Pandas sterben aus, doch bei uns werden sie reich«.
UPDATE (27.05.): Nach einem Urheberrechtsanspruch des gesampleten US-Sängers Son Lux war die ursprüngliche Version von »Easy« bereits nach wenigen Tagen wieder von Youtube entfernt worden. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, rief Credibil auf Facebook zum Remix-Contest auf. Gewonnen hat kein Unbekannter: Ahzumjot machte unter allen Einsendungen das Rennen und taucht nun auch im neuen Video zum Song auf, dass nur direkt auf Youtube zu sehen ist.