Cozz – Nothin Personal // Review

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(datpiff.com)

Kaum sind die ersten Releases verdaut und die musikalischen Präferenzen für das neue Jahr gesetzt, grätscht bereits ein Anwärter für die Liste »beste Mixtapes, die keiner hört« in die Playlist. Mit »Nothin Personal« setzt Cozz, Dreamville-Ziehsohn von J. Cole, seine vier Buchstaben zum zweiten Mal auf den Artist-to-watch-Thron. Dabei gibt er sich ebenso rücksichtslos rotzig wie beeindruckend beweglich. Das einmalige Momentum eines Karriere­einstiegs, keine Erwartungs­haltung erfüllen zu müssen, ist hier durch und durch spürbar. So changiert der 22-Jährige frei nach Gusto zwischen Sirup kleckernden Based-Hymnen und Preset-­Gerumpel, als mache er Musik lediglich für den Hausgebrauch. Ob dabei mehr Fading als Flexing die Maxime ist, sei jedem selbst überlassen. Die zeitweise zu gut gemeinten Singsang-Hooks ­zeugen jedenfalls sowohl von ­stimmlichem Einfallsreichtum, als auch von fehlender Filterformel. Das soll nicht persönlich genommen werden, aber Codys unpoliertes Potential dehnt sich auf dreizehn Songs in beliebige Richtungen aus. Mit »Wake Up Call« empfiehlt er sich direkt zu Beginn und drückt dem Fame-Game den muttergefickten Committee-Stempel auf. Das omnipräsente Echo, underratet zu sein, ist angesichts gerade einmal zweier Veröffent­lichungen aber eher offensichtlich als bemerkenswert. Falls J. Coles Scout-Agenda jedoch greift, Cozz den richtigen Rahmen zu verpassen, dann ist durch »Nothin Personal« zu beobachten, warum ein Name groß wird.

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