102-Boyz-Producer Bobby San über sein Geheimrezept: »Saufen, kiffen, Mucke machen« // Beat Wars

-

Bobby San ist das Mastermind hinter dem brachialen Sound der 102 Boyz, der einen Komplettabriss auf Club- oder Festivalbühnen garantiert, aber auch internationale Placements finden sich in seinem Portfolio: Frankreich, USA, Oldenburg – die harten, basslastigen Instrumentals finden bei Künstlern aller Herkunftsländer Anklang. An einem Offday der »Asozial Allstars«- Tour der 102 Boyz erzählt Bobby San die Entstehungsgeschichten mehrerer Songs.

102 Boyz – Spätkauf (2019)

Das war der erste Track, der für »Asozial Allstars 1« entstanden ist. Der Beat entstand in 15 Minuten. Man hört auch, dass der nicht wahnsinnig komplex ist. Aber genau das macht dieses Instrumental aus. Fertig gemacht haben wir den Track in unserem Mainstudio in Osnabrück. Dort mieten wir uns oft für mehrere Tage ein, fahren mit zehn Mann hin und machen teilweise 18-stündige Sessions, bis keiner mehr Kraft hat. Dann gehen wir pennen, und dann geht es am nächsten Tag weiter. Und das zehn Tage lang. Saufen, kiffen, Mucke machen.

Caramelo – Babylon (2017)

Den Track haben wir in einem Studio beim Görlitzer Park aufgenommen, das hat uns DJ Reckless klargemacht. Da waren wir mit Karate Andi. Das hat mich ein wenig überrascht, weil ich ihn vorher gar nicht kannte. Der Vibe mit ihm war aber cool, er war während der ganzen Produktion am Start – aber keine Ahnung, wie das zustande kam. (lacht) Den Song haben wir dann irgendwann morgens um vier oder fünf Uhr aufgenommen. Eine Freundin von Melo war auch noch dabei, die spontan ein paar Hintergrund-Vocals aufgenommen hat, die man ganz am Ende hört.

Donvtello – Goonz sagen ey (2019)

Den Track und das ganze Tape haben wir bei uns zu Hause aufgenommen, wir wohnen zusammen. Ich wollte schon immer mit Donvtello ein Tape machen, bisher ist es aber aus zeitlichen Gründen noch nie dazu gekommen. Das Video und das Cover der EP sind im Fahrstuhl von unserer Wohnung entstanden. Wir haben dort ganz spontan mit KDM Shey gedreht.

Hugo Nameless & Soho Bani feat. Chxpo, Nate Gordo – Waffe
(2019)

Chxpo hat getwittert, dass er nach Deutschland kommt. Sboy hat ihn dann an mich verwiesen. Er hat sich bei uns gemeldet, wir haben ihn mit Lean und Weed ausgestattet und im Hotel getroffen. Er hat angeboten, dass er Features machen könnte, während er da ist. Hugo Nameless hat sich dann direkt gemeldet. Aufgenommen haben wir den Track in Tempelhof. Chxpo ist dann, während ich in der Küche geraucht habe, an meinen Laptop gegangen und hat sich Beats angehört. Dann hat er sich direkt einen Ordner erstellt und mir nur gesagt: »Die schickst du mir« Er hat das einfach entschieden. (lacht) Er war aber korrekt und hat mich für den »Waffe«-Beat am gleichen Abend noch bezahlt.

Dieses Feature erschien in JUICE 192. Aktuelle und ältere Ausgaben könnt ihr versandkostenfrei im Onlineshop bestellen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein