ASD – Wer hätte das gedacht? (2003) // Review

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(EMI)

Wertung: Viereinhalb Kronen

Das Grundsätzliche zum ASD-Projekt sollte in unserer letzten Titelstory ja schon geklärt worden sein, nun also die Bonus-Beats. Und die sind zunächst mal mit das Beste, was bis-her auf einem deutschen Rap-Album zu hören war. Die reaktivierten Bush Babees haben ein teuflisches Drum-Inferno über die Achse Stuttgart-Hamburg gelegt. J Deezy kocht den Scheiß gewohnt low und Detroits neuer Wundermann Wajeed hat mit dem ganz weit zurückgelehnten »Hey du« und dem dem stoischen 4 / 4-Monster »Wer hatte das gedacht« gleich zwei potentielle Hits auf der Habenseite. Und wenn dann noch Menschen unseres Vertrauens wie DR Period, Diamond D, Team Heet aus Philly, Baby Dooks aus Kroatien und der Schweizer Yvan tun, was sie eben tun, sollte eigentlich kein Diskussionsbedarf mehr bestehen. Zumal hier mit einem Nachdruck zum Tanz gemahnt wird, den all jene, die da so laut »Jiggy«-gröhlend durch Deutschlands Straßen ziehen, erstmal hinbekommen sollten. Schwer einschlägig sind hier etwa das brillante »Dance With Me« mit Tracey Moore von den Jazzyfatnastees an der Hook oder das wilder rockende Testosteron-Ungetüm »Saq mir wo die Party ist«. Aber den letzten Nachdruck verleihen Robbe und Sam ihrer Sache gerade mit jener Joints, die alleine dem Schoße des eigenen Camps entstammen: »Vaterlos« mit Flame (drei Geschichten, in denen der Vater fehlt, aber nicht die Hoffnung) und der Dean-Kollabo, für die Desue den übelsten Boom aus der 808 gekitzelt hat, der mir in den letzten Monaten begegnet ist. Es bleibt wie es bleibt? Im Grunde genommen schon. Wir sehen uns auf den Bühnen dieser Welt.

Text: Alexander Vlad

Diese Review erschien erstmals in JUICE #051 April 2003. Back-Issues können versandkostenfrei im Shop nachbestellt werden.

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