HipHope: DonMonique – Make The Work Stretch Like Pilates

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Die Zeichen stehen nach wie vor auf Renaissance an der US-Ostküste. Nicht nur, weil das Beast Coast Movement angeführt von Vertretern wie Joey Bada$$, The Underachievers und den Flatbush Zombies seit nunmehr drei Jahren die Fahne für Brooklyn hochhält, sondern auch, weil die dort ansässige Szene dieser Tage auch einige weibliche Vertreter hervorbringt, die das mit dem Rap mindestens genauso ernst meinen wie ihre männlichen Kollegen. Eine davon ist DonMonique, 21 Jahre alt, born on the East Side.

Gerade mal ein Jahr ist es her, dass DonMonique auf ihrer Soundcloud einen Track mit dem Titel »We Don’t« hochgeladen hat und damit den Startschuss für ihre bisher noch recht jungen Karriere gab. Zugegebenermaßen ­handelte es sich dabei nicht um den ­ausgeklügelsten Track, und doch ließ sich bereits ein gewisses Potenzial in der noch unde­finierten Stimme der heute 21-Jährigen erkennen.

Mit »Pilates«, einer Ode an die Partygewohnheiten der Generation XY, geprägt von Molly, Coke und Kush, Tattoo-Ketten-Chic der Neunziger und Lil Wayne, hat sich das anfängliche Trap-Tangle allerdings wettgemacht. Denn auch Tha Don Dada, wie sich DonMonique selbst auf Twitter nennt, musste feststellen, dass Trap auf Teufel komm raus nicht zwangsläufig die beste Option für Qualitätsrap ist: »Als ich angefangen habe mit der Musik, wollte ich nur Trap machen. Als ich aber einige Zeit im Studio verbracht habe, wurde mir klar, dass ich nicht notwendigerweise alles auf Trap-Beats machen muss.« Bedeutet im Grunde: weniger Snare-Rolls, mehr 808-Tiefe, die wiederum gepaart mit der monotonen Vortragsweise nach vermutlich zehn Joints ein viel schlüssigeres Gesamtpaket ergeben als die anfänglich angepeilte Richtung.

 
So ganz ohne Trap-Brand-Mark will die junge Brooklynite aber dann doch nicht. Der Titel ihrer ersten EP lautet »Thirst Trap«, eine ­Referenz an die digitale Aufmerksamkeitsgier in Sozialen ­Netzwerken, die es mit Hilfe von Boops und Booty zu stillen gilt (hiermit sei auf die Instagram-Accounts von verflossenen Rap-Liebschaften wie Amber Rose und Blacc Chyna oder der Kims, Kylies und Khloes dieser Welt verwiesen). Dementsprechend plakativ gestaltet sich auch das Cover selbiger Platte, auf dem sie einer nahezu nackten Frau mit manikürten Klauen die Scham bedeckt. »Thirst Trap« findet bei Don allerdings auch im musikalischen Kontext seine Bedeutung: »Bei meiner EP bedeutet es, dass du, wenn du meine Songs hörst, immer mehr hören willst. Meine Musik macht dich immer durstiger«, erklärt sie im Interview mit der JUICE.

Der nickende Beifall der US-Blogosphäre gibt ihr Recht. Credits hierfür gebühren allerdings nicht zuletzt Produzent Stelios Phili, besser bekannt als Komponist von A$AP Fergs »Dope Walk«, »Doe-Active« oder »Ja Rule« zusammen mit Big Sean. Phili hat alle Tracks der Platte produziert. Auch Danny Brown zeigte sich interessiert und tat seine Begeisterung für DonMonique mit einem Klick auf den Follow-Button bei Twitter und Instagram kund, um schließlich als prominenter Unterstützer auf »Tha Low« zu landen. Aktuell arbeitet sie außerdem mit Brenmar und Chuck Inglish zusammen. Inglish holte das Nachwuchstalent sogar prompt für sein anstehendes Album mit ins Boot.

Es könnte also schlechter laufen in der noch recht jungen Karriere von DonMonique. Die Grundfesten sind gelegt. Aktuell wird mit Hochdruck an neuen Videos und dem ersten Album gearbeitet, das noch in den nächsten Monaten erscheinen soll. Stay stretched.

 

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