Am gestrigen Montag haben wir um 14 Uhr publik gemacht, was sich redaktionsintern schon länger angebahnt hat: Wir stellen nach 22 Jahren und mit der am Donnerstag erscheinenden 195. Ausgabe der JUICE unser Print-Produkt an – und machen ab Frühjahr 2020 rein digital weiter!
Ein großer Schritt und einer, der uns schwer gefallen ist (über die Gründe haben wir bereits gestern ausführlich informiert). Und ein Schritt, der uns in der Folge nur so mit Reaktionen überschwemmt hat. Sehr viel Liebe, sehr viele Erinnerungen, sehr viel Dankbarkeit und sehr viel Glückwünsche erreichten uns gestern. Dafür sind wir dankbar, das motiviert uns. Danke! In diesem Beitrag wollen wir die Reaktionen von Lesern, Kollegen und Medien zusammenfassen.
So reagierten die JUICE-Leser auf Twitter:
„Was für ein Gefühl mich in der Juice zu sehen
Ich brauch‘ nur ein Blatt Papier
Um in der Juice zu stehen“Kaum ein anderes Medium brachte mir meine Lieblingskünstler näher, kaum ein anderes wurde von diesen geliebt oder sogar gehasst.
6/6 Kronen!
Danke @JuiceMagazin https://t.co/nqIyEOn2v9
— Nabard Faiz (@nbardEff) November 25, 2019
Mein erstes @JuiceMagazin steht immer noch im Regal. Als ich 16 Jahre später das erste Abo geschenkt bekommen hab wusste ich dass die Leute mich endlich verstanden haben. pic.twitter.com/cuE4QM4mCW
— dy_na_mi_tee (@dy_na_mi_tee) November 26, 2019
Ähnlich prägend wie das Kicker Sonderheft in der Grundschule, waren das @JuiceMagazin ein, zwei Jahre später für mich. Danke für die vielen tollen Momente, Texte und unzählige unvergessliche Juice Exclusives. 👑👑👑👑👑👑 https://t.co/pBmMV8FcU7
— August Bembel (@AugustBembel) November 25, 2019
Another one gone… erinner mich noch an den verächtlichen blick der kassiererin als ich mit 14 die „sex issue“ mit nate dogg auf dem cover auf den tresen legte https://t.co/CMfPlP24Zk
— Strehlau (@creaminderzeit) November 25, 2019
R.I.P. Juice.
Ihr habt mich 20 Jahre durchgehend begleitet, zwei weitere davor unregelmäßig.
Ihr habt mich geprägt, mir vieles näher gebracht. Künstler, Geschichten, Perspektiven, Diskurse – und „Hell Hath No Fury“, eines von zwei Alben, die an meiner Wand hängen dürfen.
Danke. https://t.co/K9EqxmAPlQ— Luu (@HerrCrusoe) November 25, 2019
Gerade erfahren, dass nächsten Monat die letzte Printausgabe des @JuiceMagazin erscheint. Ich erinnere mich an den Türkei-Urlaub 2002 mit meiner Familie (6 Wochen Heimaturlaub). Als 15-jähriger damals meine erste Juice am Flughafen gekauft und in den 6 Wochen von vorne bis
— casanova helmut (@CasanovaHelmut) November 25, 2019
OK, ich lass das dann doch mit der eigenen Rap Karriere… Ohne Juice Exclusive macht das ganze Konzept keinen Sinn! 🙁 🌹 https://t.co/YHDQJp8SA0
— Urban Jesus (@UrbanTreeMusic) November 25, 2019
alte @JuiceMagazin exclusives hören und weinen
— mico🤸 (@diesermico) November 25, 2019
Sep 2004 mein erstes @JuiceMagazin gekauft. Cam’ron auf dem Cover. Danach erstmal Dipset-Fanboy aus der Hölle (inkl. 5XL-Shirts + Baggy in den Knien) und die Kiosk-Frau um die Ecke so lange genervt, bis jeden Monat eine Ausgabe für mich reserviert wurde. Danke, dass es Euch gab! https://t.co/x0iBuliD8C
— Oliver Mehring (@OliverMehring) November 25, 2019
Ich: 📞😭
Mama: was ist los?
Ich: Ein Kapitel meiner Jugend ist abschlossen https://t.co/BC8QPtZ9MA— Mumbledore (@peter_punch) November 25, 2019
Hey, @JuiceMagazin, ich wollte nur noch mal danke sagen, jetzt wo du zum letzten Mal am Kiosk landest. Danke, dass ich in meiner vielleicht prägendsten Zeit auch durch dich die Gewissheit bekommen habe, dieses Musikding ernst zu meinen und zu meinem Job zu machen.
— Ralf Theil (@djmq) November 26, 2019
Auch auf Facebook erreichte uns viel Lob und Dank. Leser schickten uns Bilder ihrer Heft-Sammlungen, einer sogar aus der Slowakei. »Ich hab’s ja geahnt und wollte es trotzdem nicht wahrhaben.. Richtig traurig. Das einzige Printmagazin, auf das ich mich jeden Monat gefreut habe.. Danke für die letzten Jahre!«, schrieb Fabian Moos. Marco Lunter schrieb: »Auch als mittlerweile nicht mehr Leser (mir zu Deutschrap-lastig geworden) finde ich das sehr schade. Hatte die JUICE fast 15 Jahre lang abonniert, sie hat definitiv meine Jugend geprägt.«
Auf Instagram wurde ebenfalls fleißig kommentiert. kate_moskau82 schrieb: »Sehr, sehr schade… Seit 2002 habe ich jede Ausgabe gekauft! Besonders die CDs waren richtig gut, mit den Exclusives hat man ja Raritäten!«. _yo_mickey bewies echte Treue: »Seit 2003 mit Abo dabei. Hätte sie auch die nächsten 17 Jahre noch gekauft.« Big Up!
So reagierten unsere Kollegen
Zahlreiche Autoren und Autorinnen, die heute wichtige Dinge im Medienrummel machen, sind durch die Schule der JUICE gegangen. Viele von ihnen wurden durch das Heft überhaupt erst dazu inspiriert, mit dem Schreiben anzufangen. Einige gingen im JUICE-Büro oder als freie Mitarbeiter ihre ersten Schritte in diesem Geschäft. Auch von diesen ehemaligen Kollegen kamen viele warme Worte rein. Danke euch für all den Hustle! Wir hoffen, ihr bleibt uns auch im Digitalen gewogen.
Ihr habt mich vor fast 20 Jahren gefragt ob ich für euch eine Kolumne schreibe.
Ich habe gefragt ob ihr auch eine leere Seite drucken würdet wenn ich es möchte?
Ihr habt „klar“ gesagt und diese Freiheit war immer Gold Wert.#DasLetzteWort https://t.co/55KPhxVGGG
— Falk Schacht (@FalkSchacht) November 25, 2019
Kida Ramadan hat mich fürs Praktikum vorgeschlagen, ich habe mit 50Cent telefoniert & meinen ersten Journalisten-Preis mit einem Text bei euch gewonnen. Einige absurde & schöne Geschichten mit euch erlebt, aber wichtiger ist: Ohne euch wäre ich heute nicht der, der ich bin💙 https://t.co/uJglye9y1Q
— Jan Kawelke (@JanKawelke) November 25, 2019
R.I.P. @JuiceMagazin. Das Magazin 10 Jahre zu lesen und 5 Jahre dafür zu schreiben hat meinen Musikgeschmack und meine Art über Musik zu schreiben geprägt. S/O an alle Autor*innen, an @dirtycartoons & @Wenz_el, die mir damals mit 19 die Chance gegeben haben für JUICE zu schreiben https://t.co/MmnQzJ8qrf
— Johann Voigt (@monodefekt) November 25, 2019
Vielen Dank für all die spannenden Interviews, die unzähligen Juice Premieren, wichtige Diskussionen, aufregende Portraits und so vieles mehr. Es tut weh zu lesen, dass am 28. November das letzte @JuiceMagazin erscheint. Doch jedes Ende ist gleichzeitig ein neuer Anfang! 💕 https://t.co/JcksdCJgKY
— Dennis Paulus (@blokkdennis) November 25, 2019
Mit 11 stand ich 3 Stunden im Bahnhofskiosk, um zu verstehen, was HipHop ist. So ganz verstanden hab ich’s zwar noch immer nicht, aber viele Texte in diesem Heft habe ich geliebt. Danke an alle Wegbereiter, Wegbegleiter und HipHop-Schreiber. 1 💖 https://t.co/L6emSP4iyo
— Wenzel Burmeier (@Wenz_el) November 25, 2019
Was auch gut ist: Die Juice hat zwar wie JEDES Musikmedium Sachen abgefeiert, was ja wichtig ist, wenn was gut ist, aber auch konstant Stress mit Rappern gehabt, weil man das Cover nicht kaufen konnte und sich die Texte oft kritisch mit Rap auseinandergesetzt haben
— Johann Voigt (@monodefekt) November 25, 2019
JUICE Memories: Erstkontakt ’98, als ich in den Ferien zu Besuch in München bin. Danach über die Jahre immer wieder (nie im Abonnement), aber genauso halt auch Source, XXL, Vibe, Slam und Backspin. Trotzdem wichtigstes deutschsprachiges Medium für meine HipHop-Sozialisation. https://t.co/mEsumab4US
— Jakob Paur (@j_paur) November 25, 2019
Als Stephan Szillus und @alexengelen mich damals ein paar Texte schreiben ließen – obwohl ich null Erfahrung hatte – war das für mich eine wichtige Motivation, es doch mal zu versuchen mit diesem Job. Und so ging es sicher vielen Journos zu Beginn ihrer Karriere. Danke dafür. https://t.co/Vx888QVQGQ
— Tim Geyer (@tim_geyer) November 25, 2019
22 jahre existenz, 20 jahre gelesen, 10 jahre dafür geschrieben. danke für alles! #restinprint https://t.co/579Wm7u6qI
— Amadeus Thüner (@ama302) November 25, 2019
Hey, @JuiceMagazin, ich wollte nur noch mal danke sagen, jetzt wo du zum letzten Mal am Kiosk landest. Danke, dass ich in meiner vielleicht prägendsten Zeit auch durch dich die Gewissheit bekommen habe, dieses Musikding ernst zu meinen und zu meinem Job zu machen.
— RT (@djmq) November 26, 2019
s/o @CASPERxOFFICIAL mit dem ich zehn Jahre nach unserem allerersten Interview und 20 Jahre nach meiner ersten Ausgabe als Leser für die #195 ein „VS. The @JuiceMagazin-Exclusives“ gemacht habe. Full circle und so.
— Jan Wehn (@janwehn) November 26, 2019
Leider ist uns in der Kolumne von Juri Sternburg ein Fehler unterlaufen. Die Namen Staiger und Jane wurden da mit dem von Falk ausgetauscht, wodurch der erste Absatz der Kolumne keinen Sinn mehr ergibt. Wie das genau passiert ist, versuchen wir gerade nachzuvollziehen. Sorry Juri, können deinen Ärger verstehen!
https://twitter.com/starcaztle/status/1199302108903813120
So reagierten die Künstler
Ohne Künstler keine JUICE, so viel ist klar. Über die Zeit hat sich die JUICE mit Künstlern zerstritten, sich mit Künstlern gut gestellt und vor allem mit Künstlern produktiv zusammengearbeitet. Und: Auch viele diese Künstler sind selbst JUICE-Kinder und mit unserem Heft aufgewachsen. Danke Euch für die schönen Worte!
R.I.P. @JuiceMagazin
Jetzt bleibt nur noch das Cover des Mobilmagazins als Ziel 😕— Fatoni (@Fatonimusik) November 25, 2019
big up für die 22 jahre!!
💥✊💥✊💥✊
vielen, vielen dank für alles!!!
🙏🙏🙏
hab mich die meiste zeit immer gut unterhalten und informiert gefühlt 🎉🤓
ist sehr schade, aber leuchtet ein
😢 https://t.co/tdQVkgcgpJ— wohninvest jani (@jan_delay) November 25, 2019
Bin 1999 um die Juice zu kaufen über eine Stunde gefahren. 2019 bin ich in der allerletzten Juice drinne. s/o und Danke @JuiceMagazin https://t.co/xb1gGJQy5Q
— Dexter (@diggidexter) November 25, 2019
was soll ich jetzt zusammenrollen, um andere rapper zu erziehen https://t.co/7GB0Vmj0ls
— genz (@HerrGenz) November 25, 2019
never forget als ich auf CD gelandet bin mit @JuicyGaySus – war ein jugendtraum von mir pic.twitter.com/4hLDUw3A8i
— millone (@achichbindas) November 26, 2019
So reagierten die Medien
Unser Print-Ende ist derzeit auch bei einigen anderen Medien Thema, natürlich auch szeneintern. So berichteten die Kollegen von hiphop.de, 16bars.de und rap.de über unseren Schritt.
Aber auch außerhalb der Rap-Bubble waren wir Thema. So schrieb die Süddeutsche Zeitung über das Ende des Hefts, auch bei Spiegel Online wurde darüber berichtet. Auch dem mdr und dem Deutschlandfunk Kultur waren wir ein paar Zeilen wert. Vielen Dank dafür!
Auch auf testspiel.de, turi2 und medienmagazin.de fanden wir statt.
Ich muss den Kommentar auch hier nochmal loswerden:
Bin noch mit der Juice aufgewachsen, war in meiner Jugend quasi die #1 Hip-Hop-Quelle, jede Ausgabe über 10 Jahre lang monatlich am Erscheinungstag aufgesogen. Und auch wenn es mir häufig zu Backpack-/Underground-fokussiert war, gab es immer wieder kleine Perlen, die ich in diesem Heft entdeckt habe. Eine wichtige Instanz und gleichzeitig ein nötiger Kontrast, die/der hier die deutschen Print-Medienlandschaft verlässt. Gleichzeitg auch ein Stück Jugend, das sich aus den Kiosken verabschiedet. Ich werd‘ wehmütig…
Danke JUICE – vor allem auch an alle Ehemaligen.