Mit den einleitenden Worten »People put you in a box, because of where you from, what you represent, how you look and how you walk«, bringt es YG in seiner neuesten Doku auf den Punkt. Schließlich formten die Lyrics, die Herkunft, der Trademark-Sound und so manches karrierebegleitende Ereignis des Bompton-Bloods die Künstlerfigur YG zu einem Rapper, dessen Persönlichkeit und Musik sich klar vom zeitgenössischen Rapzirkus abgrenzt. Mehr Street, weniger Jokes, mehr Real-Talk, mehr Authenz. In den dunkelsten Ecken Comptons aufgewachsen, hat die weltweit bekannte, aber brandgefährliche Vorstadt großen Anteil daran, dass Keenon Daequan Ray Jackson seine von Gewaltexzessen geprägte Gangvergangenheit auch in seinem dritten Langspieler »Stay Dangerous« reflektiert und so frisch klingt, als läge »My Krazy Life« ein gutes Jahr zurück.
Mit Gastauftritten von A$AP Rocky, 2 Chainz und Jhené Aiko nimmt YG seine Zuhörerschaft nun in der 20-minütigen Dokumentation »Stay Dangerous« in die kalifornischen Projects mit, erzählt von seiner ambivalenten Beziehung zu seiner Heimatstadt, definiert den Ausdruck »Stay Dangerous« (»This is a state of mind, this is how you livin‘ your life, this got something to do with your morals«) und beweist beim Einkaufsbummel mit der Tochter in der Kinder-Boutique, dass er neben dem gefühlskalten Gang-Member und hedonistischen Rap-Star auch als fürsorglicher Vater eine gute Figur macht.