»Life can bring much pain. There are many ways to deal with this pain«, gibt ein auf J. Coles »KOD« mehrfach eingesetztes Vokal-Skit zu Protokoll. Dann fügt die sublime Stimme hinzu: »Choose Wisely«. Diese zwei Worte wären der Slogan, wenn J. Coles neuer Langspieler eine Werbekampagne wäre. Eines der erklärten Ziele dieser Kampagne würde sich in dem Akronym KOD verstecken: Kill Our Demons. Denn diese Dämonen, die trügerische kurzweilige Auswege aus dem Schmerz anbieten, können vielerlei Gestalt annehmen, um in ihre Sackgassen zu führen. Und sie müssen auch nicht zwangsläufig in Form von Drogenmissbrauch auftreten.
Ein Dämon, den der Dreamville-CEO auf »ATM« demaskiert, ist der Materialismus. In einer Plastik-Welt sieht man Cole dem Rubel um jeden Preis nachjagen – bis er schließlich den Boden unter den Füßen verliert. In diesem Knete-Universum spielt er verschiedene Figuren: Eine davon ist ein König, der wie der Rattenfänger von Hameln eine Kinderschar mit dem Magnetismus eines Geldscheins hinter sich herzieht. Vielleicht ein Seitenhieb auf die Ikonen des Mumble-Raps, die einzig mit Zurschaustellungen ihres Reichtums absurd viele Fans für sich gewinnen?