NxWorries – Yes Lawd! // Review

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nxworries-yes-lawd

(Stones Throw / Groove Attack)

Wertung: Fünf Kronen

»Don’t be fuckin’ wit’ my tape-deck!« NxWorries geben endlich ihr Debüt auf Albumlänge, und schon das Intro rauscht wie zig mal überspieltes Magnetband. Ist aber irgendwie auch nur konsequent. Nach den gefeierten Erfolgen der jüngeren Vergangenheit – Knxwledge auf K.Dots Instant-Classic, .Paak mit Stethos­cope-Chain im Aftermath-Camp angekommen – cruist es sich wohl umso entspannter im Beat­tape-Modus durch die Nachbarschaft. Back to the nitty gritty, ohne irgendwie rückwärts zu laufen. Muss man auch erstmal hinbekommen. »Yes Lawd!« tut das buchstäblich im Vorbeigehen – »walk wit’ me now« – und ist dabei bester 21st-Century-Funk. Auf alle Überflüssigkeiten wie Features und aus­schweifende Popsongstrukturen wird beharrlich verzichtet. Knxw­ledge kleistert im Minutentakt neue Samples mit einem gehörigen Klatsch Ableton-Warp-Engine zusammen. Jeder Loop darf nur ganz genau so lange laufen wie der Groove funktio­niert, dann kommt auch schon der nächste um die Ecke gestolpert. Und wieder: keine albernen Build-Ups, kein großes Getue, einfach ein Loop. Überhaupt ist Groove das Stichwort. Wie schon auf seiner jüngsten Solo-LP »Malibu« krächzt sich Anderson .Paak durch ein Themenspektrum, das ungefähr so abwechslungsreich ist wie das dortige gute Wetter. Es geht ziemlich ausschließlich um Chicks, die lecker Grits kochen und gleichzeitig immer noch einen Spliff rollen als wäre es – was? – nuffin’. Das könnte auch schnell lang­weilig werden. Weil aber hier mal wieder viel wichtiger ist, wie (und eben nicht: was) erzählt wird, staunt man bloß, wie .Paak es schafft, die Delivery mindestens genauso schnell zu switchen wie Knx seine Drum-Clips. Flow-Freejazz irgendwo in einer Liga mit Kendrick und André 3000. Zusammengenommen be­kommt man eine Platte, die ohne jede hörbare Anstrengu­ng einfach funky ist und smoother – than what? – »than a motherf****r«, was denn sonst? Einziges Manko vielleicht: Knapp vor dem vor lauter mp3-­Codec scheppernden »Best One« bleibt das altbekannte »Suede« Highlight der LP. Count it down now, yes lawd!

Text: Malte Pelleter

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