Füffi – Walter EP // Review

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(Corn Dawg Records)

Eigentlich haben Menschen wie Walter Freiwald nichts in einem HipHop-Magazin zu suchen. Es sei denn, sie werden zum Synonym für sämtliche X-,Y- und Z-Promis, deren Relevanz mit jeder Teilnahme an einer billig produzierten Unterhaltungssen­dung im Privatfernsehen nur noch weiter unter den Nullpunkt rutscht. »Karrieremodus Tod«, nennt Füffi das. Und widmet seine zweite EP gleich komplett dem ehemaligen Sternchen des RTL-Verkaufsfernsehens, »Walter F.«. Auf fünf von Quasisandkastenfreund und Saturaterecords-Aushänge­schild Yunis produzierten Tracks wettert Le Fueff allerdings nicht nur in abgefuckter Antihaltung gegen die Industrie, sondern weitet die Hasstirade zudem auf ­sämtliche 0815-Rapper aus, deren Musik nichts weiter als einen »gesellschaftlichen Nullwert« bietet (»Bitte Spitte (Bitte)«). Dass Yunis starke Affinität zu elektro­nischer Musik hegt, kommt dabei durchaus gelegen. Raue Synthies kratzen auf den Beats (»Baller­modus X«), wie die Worte von Füffi vermutlich am Ego von Walter (denn der sieht sich selbst eher auf einer Stufe mit Günther Jauch). Und die Bässe schallen mehr als so mancher verbaler Rundumschlag von Straßenrapper X. Obwohl das alles nach sehr viel Rotz-Rap für die kurze Spielzeit klingt, ist »Walter« keine Überdosis Nörgelei. Spätestens der deutlich ruhigere Schlusstrack ­»Schwebe« liefert Abkühlung für erhitzte Gemüter und »Walter« zudem durchaus berechtigte Kritik an den Stehaufmännchen der Gesellschaft und belanglosem Rap-Brei.

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