Cardi Bs »Bodak Yellow« ist der erste Solo-Nummer-Eins-Hit einer Rapperin seit 1998 // News

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Es ist der Überraschungs-Hit des Sommers: Mit »Bodak Yellow« ist Cardi B die erste Rapperin seit gut zwei Dekaden, die eine Single an der Spitzenposition der Billboard-Charts platziert hat – dies gelang zuletzt Lauryn Hill mit ihrem ikonischen »Doo-Wop (That Thing)« im Jahr 1998.

Dabei ist der Song (ursprünglich als Kodak-Black-Remix gedacht) bereits am 16. Juni 2017 erschienen und für sich genommen weitestgehend unspektakulär: ein fluffiger Sirenen-Synthie, mäßiges Trap-Drumplay, großmäulige Schlagwort-Flows und ein geschmackvolles Video-Setting, das die ehemalige Stripperin Cardi als eine Art Neuzeit-Cleopatra inszeniert. Als gebürtige New Yorkerin ist die 24-Jährige klar von der inbrünstigen Performance einer Remy Ma oder Lil Kim inspiriert, was allerdings im Jahr sieben nach Nicki Minaj auch eher eine nette Randnotiz ist. So steht »Bodak Yellow« in der Tradition der Viral-Rap-Hits, bei denen unscheinbare Songs durch monströse Internet-Kampagnen zu Viral-Phänomenen und letztlich zu kommerziellen Hits werden. Längst geht es im Game nicht mehr nur um Ohrwürmer, Bawrz oder Superstar-Placements – ein Rap-Künstler muss heute vor allem auch im Internet vermarktbar sein. In den USA beschäftigt sich mittlerweile ein ganzer Industriezweig ausschließlich mit der Erstellung von Memes, oft noch bevor ein Künstler an die Öffentlichkeit geht. »Bodak Yellow« reiht sich hier in die lange Reihe von Viral-Tracks wie »Hotline Bling«, »Black Beatles« oder auch »Bad & Boujee« ein – und markiert auch möglicherweise einen Wendepunkt in der Strategie, wie Rap-Newcomer künftig dem Publikum vorgestellt werden. It was all a meme.

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