Z-Ro – Meth

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»Crack«, »Cocaine«, »Heroin« und jetzt »Meth«. Am 20. September veröffentlicht Z-Ro sein mittlerweile 15. Solo-Album. »Meth« ist der vierte Teil einer Serie von Alben, die die H-Town-Legende mit dem unwiderstehlichen Singsang-Flow in den letzten Jahren veröffentlicht hat.

Die Betitelung mit Namen harter Drogen ist bei Z-Ro in mehrerlei Hinsicht wörtlich zu nehmen. Einerseits machen sein Stoff, sein Flow und seine Stimme ebenso süchtig wie der ungesunde Scheiß von der Straßenecke. Andererseits umschreiben diese vier Krankheitssymptome unserer Gesellschaften nur zu gut, worum es dem Texter, Rapper, Sänger und Produzenten Joseph Wayne McVey geht: Um das Aufzeigen der Abgründe seiner Lebenswelt und menschliche Schwächen – auch die eigenen.

»Meth« wird bereits in wenigen Wochen bei Rap-A-Lot erscheinen. Anhand der ersten geleakten Songs lässt sich allerdings schon jetzt mutmaßen, dass Z-Ro erneut seine fanatische Fan-Gemeinde und die Kritiker glücklich machen wird – während der Rest weiterhin keine Notiz von diesem Ausnahmekünstler nimmt.

»Never Had Love« ist klassisches Z-Ro-Material. Ein Song über die Einsamkeit und über das Gefühl der Nutzlosigkeit (»Feelin like the world don’t need me, homie«) mit gecroontem Ohrwurm-Chorus. Mit der dritten Strophe beschließt Z-Ro den Song trotzdem milde gestimmt. Und bürstet Hater und Zweifel elegant von der Schulter. Er beschreibt den Erfolg, das Geld und seine Louis V-Kollektion und macht somit noch mal eben klar, wozu man dieses Braggen und Boasten eigentlich betreibt. Um vor den Selbstzweifeln zu flüchten, die an einem nagen und um all den anderen Bullshit möglichst effektiv aus dem Kopf zu verdrängen. Die Gedanken sind frei – zumindest für den Moment.

Besonders gut funktioniert das auf »Southern Girls«, dem zweiten neuen Song, der sich momentan auf den Blogs herumtreibt. Hier scheint Z-Ro das Leben ausnahmsweise mal wirklich zu genießen. Und klingt, als mache er gerade mit Kollabo-Kollege Yo Gotti Strandurlaub in Miami. Mit Dame links und rechts im Arm, mit Scheinen anstatt Steinen in der Tasche und mit Phantom in der Hotel-Garage.

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