Vic Mensa – Rage // Video

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Vic Mensa, jüngst von der Klatschzeitung Gala wegen einer anstehenden Bewährungsstrafe zum »Verlier des Tages« erklärt worden, ist nicht gerade auf der Höhe. Nachdem bassigen 80s-Pop-Klagelied »Wings« an der Seite von Pharrell und Saul Williams stürzt der ehemalige Kids These Days-Buddy auf dem jüngst gedroppten Song »Rage« gleich auf mehreren Ebenen ab. Zunächst handelt das rund fünfminütige Rap/Rock-Epos von Vics Kampf gegen die inneren Dämonen: Depressionen, Such, Kapitulationsgedanken und der kräftezehrende Balanceakt, den Halt nicht endgültig zu verlieren. Das wäre erstmal keine verwerfliche Thematik, wenn sich in der musikalischen Grundlage nicht reihenweise Kitsch-Klischees verstecken würden: mit einer eher gebrechlichen Kopfstimme bemüht Vic hier nämlich in den ersten Minuten kitschige Linkin Park-Momente auf käsigem Piano-Pathos und Plastik-Riffs aus der Plug-In-Gitarre, die zu allem Überfluss auch noch von ihm selbst co-produziert wurden. Abermals erlangt man nach dem Konsum dieses pseudo-dramatischen und extrem konstruiertem Crossover-Emotionsabfalls in Wort, Ton und Bild jene Erkenntnis, die bereits seit Eminem gilt: Rapper sind nicht automatisch gute Produzenten und eben auch keine Rockstars, sondern, genau, Rapstars. Immerhin ist das Video (ein dramatischer Flugzeugabsturz, in dem sich Vic zunächst hemmungslos an der Minibar bedient, bevor es in die anonyme Tiefe des Ozeans geht) weitaus spektakulärer und ansprechender gestaltet, sodass gesichert sein müsste, dass die visuelle Komponente seines kreativen Schaffens noch nicht ganz abgefallen ist.

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