Falls euch das entgangen sein sollte: Im Vereinigten Königreich brummt es. Nein, nicht so sehr wegen des nahenden Brexit. Vielmehr, weil die Rapszene zwischen London, Birmingham und Manchester größer und bedeutender ist als je zuvor. Dabei fällt auf: Nicht nur das in deutschen Musikmedien immer wieder zitierte Subgenre Grime kann längst auch außerhalb der Insel Erfolge feiern. Nein, wie auch hierzulande ist HipHop im UK anno 2018 extrem breit aufgestellt: Von boombappigem Jazz-Rap über melodische, Afrobeats-beeinflusste Tunes bis hin zu den skelettalen Grime-Produktionen wird eine enorm vielfältige Soundpalette geboten. Eine der beliebtesten Spielarten: Das gerne als »Road Rap« oder UK Drill titulierte Geflexe von harten Jungs aus den Ends über Trap- und, genau, Drill-Produktionen.
Neben den jüngst umbenannten Smoke Boyz (ehem. Section Boyz) bilden LD, Dimzy, Monkey, SJ, ASAP, and Liquez unter dem Crew-Alias 67 eine der Speerspitzen dieses Untergenres UK Drill. Die Kindheitsfreunde aus Brixton Hill im Londoner Süden machen auf ihren Tracks aus ihrer zwielichtigen Vergangenheit kein Geheimnis. Das führte mit steigendem Bekanntheitsgrad auch dazu, dass die Londoner Polizei die Musiker wie eine Straßengang behandelten. In Interviews sprechen 67 von gezielter Schikane und ständiger Observation, mit der sie sich trotz des zunehmenden Erfolgs konfrontiert sehen. Ihre expliziten Lyrics führten in der Vergangenheit sogar zur Absage von Konzerten seitens der Veranstalter. Letzteres dürfte kein Problem mehr sein, wenn das Kollektiv Mitte November wieder in Berlin halt macht. Tickets gibt’s hier, weitere Infos zum Abend auf Facebook.
17.11. Berlin, The Reed