Trae Tha Truth – Undisputed

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Zur Mitte des letzten Jahrzehnts war Houston mal die spannendste HipHop-Metropole der Welt. Neben einer speziellen Sound-Ästhetik mit langsam rollenden Beats und Hooks, die sich direkt auf DJ Screw bezogen, infizierte auch das besondere Texas-Lebensgefühl die gesamte USA. Auf einmal wollte jeder seinen eigenen absurden Zahn-Schmuck und im farbenfroh lackierten Auto mit riesigen Chrom-Felgen den eigenen Sizzurp kochen. Kaum bekannte Künstler wie Paul Wall und Mike Jones heimsten ohne Vorwarnung Platin ein und auch lokale Legenden wie UGK wurden plötzlich Stars. Auch den Geistesverwandten Trae und Z-Ro räumte man größere Aufmerksamkeit ein, auch wenn bei diesen speziellen Talenten aus H-Town der kommerzielle Durchbruch ausblieb. Mittlerweile ist der Hype um Texas längst abgeebbt und auch die selbsterklärten Assholes By Nature agieren wieder unter dem Radar.

Während Z-Ro in den letzten Wochen mehrere Youtube-Freestyles direkt aus seinem Studio »The Cold Chamber« in das Internet eingespeist hat, bereitet Trae die Veröffentlichung seines nächstes Albums »Street King« ganz altmodisch mit einem Mixtape vor. »Undisputed« ist ein Mixtape im Sinne von 2004 – 24 Anspielpunkte, Laufzeit von weit mehr als einer Stunde, ziemlich nervige DJ-Drops und selbstverständlich einige verzichtbare Nummern.

Nichtsdestotrotz ist und bleibt Trae mindestens der zweitinteressanteste MC südlich der Mason-Dixon-Linie – der einem mit seiner eindringlichen, von Schmerz und Wut erfüllten Stimme auch auf dem generischsten South-Beat noch eine Gänsehaut verpassen kann. Völlig egal, ob er aktuelle Street-Hits von Waka Flocka, Jeezy und Konsorten auseinander nimmt, an der Seite von Wiz Khalifa, Yelawolf und Pusha T die Muskeln spielen lässt oder »All Of the Lights« seinen Stempel aufdrückt. Traes Präsenz und Klasse begeistert auch Jahre nach seinem ersten Album als Teil der Gruppe Guerilla Maab auf ganzer Linie.

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