#rkellystummschalten: Petition ruft zum Boykott von R. Kelly auf // News

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Man muss sich jetzt nicht unbedingt zum Moralapostel aufschwingen, um zu erkennen, dass das vielleicht keine so gute Idee war: Während die Pop-Welt dank der Dokureihe »Surviving R.Kelly« seit Wochen über die Vorwürfe gegenüber R.Kelly diskutiert und beinahe täglich neue Informationen zu Tage treten, haben Konzertveranstalter u.a. in Ludwigsburg und Hamburg den R’n’B-Superstar kürzlich für Auftritte in ihren Städte gebucht. Einen schlechteren Zeitpunkt hätte man sich dafür nun wahrlich nicht aussuchen können. Nachdem sein Label Sony die Zusammenarbeit vergangene Woche bis auf Weiteres beendet hatte und Streaming-Riese Spotify die Musik von Robert Sylvester Kelly im Sommer erst aus seinen Playlists verbannte und jetzt sogar die neue Funktion in sein Interface einbaute, Künstler künftig »ausblenden« zu können, steht Kelly vor dem schwersten, vielleicht letzten Kapitel seiner Karriere.

Seit Jahrzehnten gibt es Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe gegen ihn. Pädophilie, Sex-Sklaverei und Missbrauch werden R.Kelly u.a. zur Last gelegt. Mehr oder weniger Umstände, die allerdings erst jetzt – auch durch die Doku »Surviving R.Kelly« – vermehrt zu Tage treten und Künstler wie Lady Gaga oder Chance The Rapper bereits veranlasst haben, ihre gemeinsame Musik mit Kelly zu löschen. Durch den gesellschaftlichen Druck hat die Polizei und Staatsanwaltschaft sogar die Ermittlungen wieder aufgenommen. R.Kelly ist es dadurch aktuell nicht möglich, in den USA aufzutreten. In Deutschland allerdings schon.

Das wollen Salwa Houmsi und Hoe__mies verhindern. Mit ihrer Online-Petition »#RKELLYSTUMMSCHALTEN – Sexualverbrechern keine Bühne geben« wollen die Aktivistinnen verhindern, dass R.Kelly in Deutschland Auftrittsmöglichkeiten gegeben werden. »Indem wir dies zulassen, signalisieren wir den Geschädigten Kellys und unzähligen weiteren Betroffenen von sexualisierter Gewalt, dass der Missbrauch Minderjähriger in Deutschland toleriert und sogar honoriert wird«, heißt es in der Forderung. Die Petition konnte bereits über tausend Unterschriften sammeln.

 

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