Method Man, ­Ghostface Killah & Raekwon – Wu-Massacre // Review

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(Def Jam/Universal)

Wertung: Drei Kronen

Das von eisenharten Wu-Fans schon seit einem Dreivierteljahr sehnlichst erwartete Kollabo-Projekt “Wu-Massacre” kann man streng genommen nicht mal als Album bezeichnen. “Mogelpackung” trifft es wohl eher. Nicht nur, dass das Albumcover hart von Duck Downs “Triple Threat” gebitet ist. Auch musikalisch ist die kreative Ausbeute eher mager: zwölf Anspielpunkte mit gerade mal 30 Minuten Spielzeit, darunter zwei Skits, macht unterm Strich zehn Songs, von denen die Vorabsingle “Our Dreams” die einzige RZA-Produktion und auch den herausstechenden Hit der Platte darstellt. Der Throwback-Reigen wird von zwei jeweils gerade mal zweiminütigen Sequels eröffnet, nämlich dem mit einem Meth-Verse aufgepeppten “Cuban Linx 2”-Leftover “Criminology 2.5” und dem bereits im November letzten Jahres geleakten “Mef vs. Chef 2”. Auf “Smooth Sailing (Remix)” und “Youngstown Heist” tummeln sich neben den Protagonisten auch noch Weedcarrier vom Format Solomon Childs oder Trife Da Gods. Immerhin die Beats von Mathematics, RZA, Scram Jones und Ty Fyffe bewegen sich konstant im Wu-Fahrwasser und versprühen ob ihrer klassischen Bauweise ordentlich Untergrundcharme, ohne jemals wirklich aufzufallen. Die drei MCs nutzen diese soliden Unterlagen, um sich Unterweltgeschichten, Aufschneidereien und Battle-Ansagen um die Ohren zu ballern, so dass man technisch wie inhaltlich nichts an dem Material aussetzen kann. Das angekündigte Massaker jedoch ist das definitiv nicht, eher ein nettes, Mixtape-artiges Schmankerl für Freunde althergebrachter Staten Island-Ästhetik, das man ein paar Wochen auf dem iPhone spazieren tragen und danach vergessen wird. Resteverwertung nach Shaolin-Art – mit den doofen Europäern kann man’s ja machen.

 

Text: Stephan Szillus

 

 

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