Maxat – Schwarzwälder Kirsch EP // Review

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maxat-schwarzwaelderkirsch-sq(self released)

»Sie wollen den alten Maxat zurück/Sie kommen nicht mit/Meine Entwicklung ist verrückt«. Okay, so verrückt ist diese Entwicklung nun auch nicht. Klar, früher Optik Russia, der harte Typ, Punchlines und Gespitte, heute eher Tiefgang und großflächige Musikmomente. Aber dazwischen liegt ja auch eine verfolgbare Veränderung, schließlich hat bereits die »Plastik EP« vor gut zwei Jahren aufgezeigt, wohin Maxat sich bewegt. Stoische Drums, aufgeladen mit Hall und Flächen, hart und doch organisch. Dazu die Beobachtungen eines Anfang 30-Jährigen zwischen dem Dasein als Familienvater und dem Freund guter Rapmusik. Während »Plastik« allerdings weitaus melancholischer daher kam, scheint Maxat mit »Schwarzwälder Kirsch« angekommen zu sein. Er scheint glücklich, spricht über gute Momente, lässt die Rapszene die Rapszene sein und erfreut sich am Musikmachen um des Musikmachenwillens. Derlei Attitüde lässt einen natürlich frei aufspielen und so flowt sich Maxat locker und entspannt durch die sechs selbstproduzierten Songs, ohne dabei an Druck einzubüßen. Wenn also ein Song mit »King« betitelt ist, dann hat das weniger mit dem aktuellen Anspruch eines Kollegahs zu tun, sondern mit der Bestätigung, die Maxat sich einfach auch selbst geben kann und die er nicht von anderen benötigt. Zumal: Wenn es mit diesem Musikding nichts wird, na dann eben nicht. Hype? Promostrategien? Umzug nach Berlin für Business? Berühmtheit? Alles egal. Es gibt wichtigeres: Familie, Freunde, Musik. Und das ist bei weitem nicht verbittert, das ist ehrlich. Maxat hat den Hunger nicht verloren, ist aber vollkommen im Reinen mit sich. Und vielleicht ist dies der einfachste und kreativste Antrieb den man haben kann. Ohne Druck einfach Worte über Musik legen. Maxat räumt seinen Kopf auf und liefert Statements. Sein Statement zur Rapszene, sein Statement über sich selbst, sein Statement über die Außenwelt. Das passt. Bis man dies auf Albumlänge hören kann, ist »Schwarzwälder Kirsch« eine gute Zeitüberbrückung.

Text: Amadeus Thüner

1 Kommentar

  1. […] kc rebell über verantwortung, veedel kaztro über den büdchen-lifestyle, kaynbock über das erwachsenwerden und maxat über kuchen. außerdem rezensierte ich “astronaut” von kaynbock und die “schwarzwälderkirsch ep” von maxat für juice online. […]

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