Am Sonntag ist Bundestagswahl. Neben dem zu erwartenden Wiedereinzug der FDP, die übrigens mit zusammengerechnet 52 Jahren die Partei mit der meisten Regierungszeit seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland ist, werden auch Teile der rechtspopulistischen AfD im Parlament sitzen – ab kommenden Sonntag sind also das erste Mal seit Ende des zweiten Weltkriegs offiziell wieder Nazis Teile der Opposition im Bundestag. Eine Horrorvision, die unumrückbare Realität werden wird.
Doch wir alle wissen insgeheim: Rap regiert. Unser Leben, euer Leben, ja eigentlich die Welt. Wir haben uns anlässlich dieses unumstößlichen Faktes ein kleines HipHop-Kabinett in Quartett-Form ausgedacht – eine Kartenspiel-Regierung aus Rappern. Wer ist schon Frank Walter-Steinmeyer? Unser Titelheld aus Ausgabe #180 und das »gottverwandte Alien« Marteria könnte den Außenminister-Posten deutlich kompetenter bekleiden, nicht? Goldraub-König Xatar ist in Kapitalfragen sowieso nachweislich erfahrener als Herr Schäuble und ein bisschen Swagger in den Reichstag zu tragen, ist ohnehin überfällig – hier wäre der beste Producer-On-The-Mic Dexter die Vorreiterfigur unserer Wahl für eine Regierung, die garantiert wortgewandt, jederzeit überzeugend im Auftritt und vor allem eines ist: volksnah. Rock, nein, rap the vote!
Ein echter Mann von Welt ist Außenminister Marteria – nur einen Makel hat die weiße Weste des passionierten Anglers: Im berüchtigten Länderpunkte-Spiel liegt Marten aktuell noch abgeschlagen hinter BFF Paul Ripke – das dürfte sich jedoch in absehbarer Zeit ändern.
Xatar ist unser Mann fürs Finanzielle – Haushaltsüberschuss iz dank dem Mantelminister sowas von da. Und auch eine erneute Ernennung von Bobinn zur Bundeshauptstadt scheint plötzlich wieder möglich.
Eigentlich ja die klassischen Oppositionspolitiker, aber in unserem Deutschrap-Kabinett darf die Antilopen Gang gemeinsam den Posten des Innenministers bekleiden. So wird das vielleicht doch noch was mit dem großen Baggersee zwischen Polen und Frankreich.
Als vielseitiger Sprachexperte (Türkisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Kanackiş), der den gesellschaftlichen Aufstieg von der Straßenecke in die oberste Nobelsuite internationaler Luxushotels mit Bravour gemeistert hat, gibt es im Deutschrap-Kosmos kaum jemanden, der den Posten für integrative Zusammenarbeit besser bekleiden könnte. Chabos wissen es längst: wir leben in der Babo-Republik Deutschland.