Bevor sich Kanye diese Woche im vielerorts besprochenen (und mancherorts parodierten) Interview mit Zane Lowe über Designs für lederne Jogginghosen, Lady Gagas fehlende Affinität zur Fotografie und sein Rockstartum ausließ, hielt er bereits Anfang des Monats auf einer Listening-Session einen kleinen Hass-Monolog. Es war jedoch nicht irgendeine Session, auf der Kanye da ausrastete – nein, zu hören gab es eines der meist erwarteten Alben des Jahres, »My Name is My Name« von Pusha T. Kanye kreischte und fauchte, um die kulturelle Relevanz seines G.O.O.D. Music-Schützlings hervorzuheben: »Everything is Pusha T. [..] This nigga the heart of the muthafuckin‘ culture for you culture vultures. This the only nigga spittin‘ that wild muthafuckin‘ hiphop shit right now, that’s why I stand next to this nigga.«
Keine Frage, Pusha ist sowas wie der weise Onkel aller Kokain-Rapper des 21. Jahrhunderts, der Raekwon der Nullerjahre. Die Crackküchenmucke des Clipse-Katalogs gehört für jeden Trapper-turned-Rapper zur Einstiegslektüre. Da möchte man Yeezy also nicht widersprechen. Aber kulturelle und geschichtliche Relevanz hin oder her, was zählt, ist das hier und jetzt. Und so sind die Erwartungen an Pushas Solo-Debüt knapp vier Jahre nach dem durchwachsenen »Til The Casket Drops« enorm. Beruhigend zu hören ist dabei, dass die vorab ausgekoppelten Tracks einen Pusha Ton in Topform zeigten.
Nun also »King Push«, das zweite Video aus und gleichzeitig das Intro zu »MNIMN«. Der Beat stammt tatsächlich von Schauspieler Joaquin Phoenix, mit ein wenig freundlicher Unterstützung von G.O.O.D. Music-Labelchef Mr. West. Das ungewöhnliche Duo verbrät nochmals das bereits aus »New Slaves« bekannte, hochgepitchte Vocal-Sample. Pusha nutzt derweil die Hook zu einer Klarstellung: »I rap, nigga, ‚bout trap niggas/I don’t sing hooks«. Nuff said. »MNIMN« erscheint hierzulande schon kommenden Freitag.