Post Malone – beerbongs & bentleys // Review

-

(Republic Records / Universal Music)

Wertung: Eine Krone

Diese Review ist schuldig, ist ja okay! Gleich vorneweg, räumen wir’s aus: Es wurde gar nicht erst versucht, diese Musik gut zu finden bzw. ihr offen gegenüberzutreten. Journalistisches Vollversagen also, aber hey: Vielleicht auch nicht. Vielleicht ist es auch gerade journalistisch zu sagen: Freunde, Post Malone sollte man einfach nicht gut finden. Post Malone ist kacke für die Welt. Post Malone bringt einfach niemandem was, Post Malone nimmt nur. Zum Beispiel ein bisschen schwarze Kultur und ein bisschen Country – wow, amazing! You’rrre so like … you’rrree really like a total artist, like, so inspiring! Post Malone hat das mit dem N-Wort (und warum White Boys das nicht sagen sollten) nie wirklich verstanden. Post Malone ist innerhalb des Rap der Typ, der AC/DC-Fans am nächsten kommt. Grölende Bleichgesichter auf schlammigen Festivals, die denken, basale Körperhygiene sei nichts für echte Männer. »Beerbongs & Bentleys« ist kultureller Konservatismus in musikalischer Reinform. Arschgrabschende Fucker im Schottenrock auf dem Oktoberfest. Der Dreck sollte hier gar keinen Platz haben, am besten sollte er das nirgendwo. Post Malone hat einfach die bewährte und ganz sicher von anderen perfektionierte Sing-Sang-Mumble-Rap-Formel genommen und sie um einen »Puddle Of The Mud«/»Creed«-State-Of-Mind »bereichert«. Hierzu können jetzt auch ganz leicht weiße McFit-Bros ihre niederen Studentenpartys feiern, kurz bevor oder nachdem »ironisch« die Backstreet Boys ausgepackt wurden. »Beerbongs & Bentleys« ist auf allen Ebenen wertlose Musik. Das musikalische Äquivalent zu vollgekotzten Dixieklos auf Festivals, auf denen sowohl die Red Hot Chili Peppers als auch Tiësto spielen. Das ist keine Kunst, also eh nicht, aber wie dreist und seelenlos und uneigen und niederträchtig hier nur zutiefst berechenbare Verwertungslogik betrieben wird, ist nicht zu ertragen. Das ist der Scheiß, der wegmuss!

Text: Philipp Kunze

10 Kommentare

  1. Das Review hat ja null Wert – etwas zusammenscheissen kann jeder. Von einem Juice-Kritiker hätte man zumindest einer Erklärung erwartet WARUM das denn so scheisse ist. Das Review kriegt von mit 0 von 5 Kronen! ☺

  2. „Cultural Appropriation!“, brüllt Juice-Autor Philipp Kunze auf Anblick eines weißen Jungen mit Braids. Das Echo seiner Stimme wärmt die Leere seiner dunklen Dachbodenwohnung. Bläulich schimmert das Flutlicht seines Lenovo Thinkpads auf den Senffleck seines ‚Game of Thrones‘ T-Shirts. Dessen längst gebrochener Siebdruck verkündet nun seit Monaten ‚Winter is Coming‘, jedoch würde Juice-Autor Philipp Kunze ohne seine regelmäßigen Wanderungen zum Penny-Markt zum Aufstocken seines ‚Freeway Cola‘ Vorrats (jeden Montag, Donnerstag und Samstag) die aktuelle Jahreszeit kaum deuten können.

    Tatsächlich ist Juice-Autor Phillip Kunze kein Mann der Welt. Die ‚Welt‘ kam ihm schon als Kind ermüdend vor, als sein bester Freund, David Westermann, den Handball-Verein betrat. Der zukünftige Juice-Autor Philipp Kunze empfand dies als das Ende dieser Freundschaft, da er in seinem dichten Terminplan zwischen ‚Bolzen auf dem Spielplatz‘ und ‚Bionicle spielen‘ keinen Platz für eine weitere Disziplin fand. Eine ähnliche Einstellung zum Leben machte letztlich Juice-Autor Philipp Kunze zu dem Juice-Autor Philipp Kunze, den wir kennen. Denn heute findet Juice-Autor Philipp Kunze zwischen den wöchentlichen John Oliver-Segmenten und der Heute-Show keine Zeit mehr, sein Weltbild zu erweitern oder, Gott bewahre, sein Oberflächenwissen herauszufordern.

    Nein, lieber lässt sich Juice-Autor Philipp Kunze möglichst häufig zustimmen. Es fällt ihm nunmal leichter das Ungewisse zum Dämon zu taufen, als sich mit diesen erschöpfenden Pro- und Contra Argumenten die Laune zu verderben. Juice-Autor Philipp Kunze empfindet nunmal Faschismus nur auf der rechten Seite des politischen Spektrums. Die mächtige Position als Juice-Autor Philipp Kunze muss er nunmal nutzen, um jeden Jerome in Atlanta zu beschützen mit seinem weißen Schwert der Gerechtigkeit.

    Denn Juice-Autor Philipp Kunze ist auch kein Mann der Kunst. Der freie Austausch von Ideen und deren Transformation ist ihm nunmal nicht wichtiger als der Märtyrer der Unterprivilegierten zu werden. Sieht Juice-Autor Philipp Kunze die Referenzpunkte und Inspirationen eines Werkes, so muss er diese nur deuten. Es ist egal, in wiefern man Country, Rock und Trap fusionieren kann. Es ist irrelevant ob die Essenz und der Geist dieser Genren behalten werden konnte oder nicht. Wichtiger ist viel mehr, dass es vom Künstler ein Video gibt, in dem er mit 16/17(?) das böse N-Wort gesagt hat. Von dort an muss sich Juice-Autor Philipp Kunze nicht mehr mit Inhalt beschäftigen, da Juice-Autor Philipp Kunze über sowas steht. Es ist nun eben die Verantwortung von Juice-Autor Philipp Kunze die Fanbase eines solchen Künstlers möglichst zu dämonisieren. Er zitiert nun dicke CDU Wähler und Oktoberfest Fanatiker als die Zielgruppe dieses Künstlers. Währe es beißender und effektiver für Juice-Autor Philipp Kunze gewesen, zumindest ein Konzertvideo dieses Künstlers zu finden und festzustellen, dass die Zielgruppe dieses Künstlers oftmals aus Frat-Boys und weißen Teenie-Mädchen besteht? Eventuell.

    Jedoch ist Juice-Autor Philipp Kunze kein Mann der Meinung. Juice-Autor Philipp Kunze ist ein Mann der Verantwortung.

    P.S.: Das Album ist ganz okay. Bissl lang.

  3. Was ist das denn für ein Artikel? Lächerlich. Journalismus sollte objektiv sein .. nicht subjektiv. Und besonders nicht auf so einem niedrigen Niveau.
    Bestätigt genau mein Bild welches ich von Juice habe

  4. Habe mich immer gewundert warum die Juice so krassen Hate aus der Szene bekommt und warum alle die Juice „scheisse“ finden. Ende der story. Journalismus wie aus den Klo gefischt. s/o Philipp Kunze

  5. „Journalistisches Vollversagen also, aber hey: Vielleicht auch nicht. Vielleicht ist es auch gerade journalistisch zu sagen: Freunde, Post Malone sollte man einfach nicht gut finden.“

    Lieblingspassage

  6. Hä das ist nochnichtmal eine review von dem album sondern einfach n abhaten des Künstlers. Es wird auf kein Song oder das Konzept eingegangen?! Aber Herr Kunze: super coole vergleiche, rap doch einfach selber bei so kranken punchlines lol

  7. Lieber „Juice-Autor Philipp Kunze“,

    lustiger Kommentar, wirklich, habe oft schmunzeln müssen.
    Deine letzte Passage zerstört den originellen Text leider. Leider ist das aber auch die einzige, in der du dich auf den Text beziehst
    Hier hätte wohl tatsächlich ein etwas detaillierteres Review des Albums präsentieren müssen, eine detaillierte Vorstellung des Künstlers wäre hier sicherlich fehl am Platz. Insofern denke ich, dass es nicht einfach ist, die verschiedenen Inspirationen eines Künstlers und die Referenzpunkte eines Albums in einem Text, welcher kürzer als deiner ist, unterzubringen. Zweiteres wäre dennoch wohl im detaillierten Review vorhanden. In dem wäre genau das dann kurz aufgelistet worden, dann gesagt worden dass vielleicht zwei oder drei Tracks gut ins Ohr gehen, der Rest aber relativ lieblos hingeklatscht ist. Mit Top-Produktion.
    Du nennst das „bissl lang“.

    Bei der effektiven hierfür betriebenen Hintergrundrecherche sollten dann aber, der Effektivität zu Liebe, die Dinge auch richtig gedeutet werden. Weiße Frat-Boys und Teenie Mädchen sind wohl das amerikanische Äquivalent zu den (deutschen) Besuchern der Festivals welche im Review beschrieben werden. Das du diese direkt als dicke CDU-Wähler abstempelst ist sicherlich auch nicht ganz sachlich, vielleicht aber auch deinem Humor geschuldet. Die Vergleichbarkeit zum US-Gegenstück mindert das dennoch gar nicht.

    Und so zeigt sich dann leider, lieber „Juice-Autor Philipp Kunze“, dass du gar nix gecheckt hast, sondern einfach Abiturient/Jura-Erstsemesterstudent bist, der mit Mamas Wagen in der „Lernpause“ zur Tanke fährt und sich eine Coke für 2,22€ zu kaufen. Jeden Tag. Genau solche Zielgruppen will Post-Malone ansprechen. Genau das tut es. Und das macht es eben zu diesem (Achtung subjektive Meinung, schwer erkennbar) musikalischen Müll den man auf Grund der Produktion wohl schon fast als Pop-Musik bezeichnen kann (auch subjektiv).

    Post Malone verkörpert viele der Dinge die Pop-Musik scheiße machen. Deswegen erachte auch ich die bei diesem Review gewählte Variante als treffend. Es wird ähnliche Alben geben welche kritischere Auseinandersetzung verdienen, dieses tut es nicht.

    • Für ‚Björny‘:

      Es freut mich natürlich, Feedback zu bekommen. Mein Kommentar kostete mich mehr Zeit als es mir rückblickend wert war. Ich muss dir nun leider kurz widersprechen.

      Mein Kommentar ging natürlich nicht groß auf das Projekt ein, das stimmt schon. Ich dachte, meine Stellungnahme plump als kurze ‚P.S.‘ Mitteilung zu fassen macht darauf ausreichend aufmerksam. Mein Kommentar ging viel mehr auf den Juice-Autor Philipp Kunze als Figur ein. Ob er nun wirklich auf dem Dachboden wohnt oder ein Game of Thrones T-Shirt besitzt… kann ich mir nicht sicher sein. Ich lese aus dem Text nur einen Mann, der sich weigert auf (akustische) Ideen einzugehen um sich politisch zu platzieren.

      Mir (als LINKE-Mitglied) kam solches Verhalten schon giftig vor als Bernd Riexinger nicht mit der AfD debattieren wollte. Dieses dämonisieren und diskreditieren von dem, was man nicht versteht. Das war mein alleiniger Punkt.

      Mein ‚CDU‘ – Kommentar ging viel mehr darauf ein, dass JAPK sich ganz klar nicht mit der Zielgruppe auseinandergesetzt hat. Ein USA Gegenstück zu dem JAPK’s Bild von Post Malone’s Zielgruppe wären natürlich die ‚MAGA‘ Rednecks. Ich bezweifle das diese, genauso wie ‚arschgrabschende Fucker im Schottenrock auf dem Oktoberfest‘ sich großartig mit diesem Künstler identifizieren. Ein aufrichtiges Bild vom Frat-Boy oder dem deutschen ‚Silver Spoon‘ Jura Studenten wäre beißender gewesen. Für mich ein Zeichen vom Phänomen ’nicht-zu-Ende-denken-hauptsache-Artikel-muss-raus‘. Patent bereits angefragt.

      Die Freeway Cola musste ich leider aufgeben als ich vor zwei Jahren den Begriff ’skinny-fat‘ hören musste. Seit dem nur noch Wasser und Selbstmitleid. Ich empfinde mich als Grafiker mit mittlerer Reife null in der Zielgruppe von Post Malone, obwohl er mir in Interviews ganz gechillt vorkommt. Tatsächlich fand ich es schwer, seine Musik das letzte Jahr zu ignorieren. Ich hatte einen schlechten Eindruck von ‚Stoney‘, es war mir zu langweilig und flach. Jedoch waren die B&B Singles was komplett anderes. Rockstar und Psycho hatten einen Vibe, der das White Iverson Potential besser ausgeschöpft hatte als irgendwas auf Stoney. Daher meine Interesse an dieses neue Projekt. Tatsächlich finde ich das Album ‚ganz okay‘. Ich meine, ‚Over Now‘ ist ein aufrichtig guter Track und für mich ein emotionaler Hochpunkt auf dem Projekt. Ich verstehe diesen ‚Country meets Trap‘ Appeal nun ein bisschen mehr als davor, wenn ich auch nicht komplett überzeugt bin. Tracks wie ‚Taking Shots‘, ‚Spoil my Night‘ und ‚Blame it On Me‘ fühlen sich nur wie Fluff an. Dieses Projekt könnte locker auf 7 Tracks (a la Kanye West) gekürzt werden.

      Pop Trash vielleicht, aber das kostet mich jetzt nicht unbedingt Schlaf. Ich glaube schon, dass es interessante Momente auf dem Projekt gibt und ganz klar reagieren eine Menge Leute auf diese Musik. Rockstar war ja ewig bei Billboard auf #1. Ich finde bei solcher Relevanz lohnt es sich, auf den Inhalt dieses Albums einzugehen. Bestimmt findest du Projekte wie dieses in Mengen im Internet. Tatsache ist aber, das dieses kulturell reingehauen hat. Leider empfand sich Juice-Autor Philipp Kunze als zu heilig, um an der Konversation beizutragen.

      Mann der Verantwortung, nicht Mann der Kunst.

      LG

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein