Olson – Nakla // Video

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In seinem Debütalbum »Ballonherz« erzählte Olson noch von seiner Flucht aus der Kleinstadt; Tracks wie »Mein kleines Hollywood« oder »Paris (Fernweh I)« waren gezeichnet von der Angst, in der Provinz charakterlich zu ersticken. Olsons neuer Single »Nakla« merkt man nun an, dass der Wahlberliner mittlerweile Großstadtluft atmet und sich in der neuen Umgebung sichtlich wohler fühlt.

Olsons Message ist eigentlich denkbar simpel: Er ist wieder back. Macht aber nichts, denn musikalisch überzeugt die Single in allen Disziplinen: Das locker pochende Synth-Sample klingt nach dem gechilltesten Sommer, den du nie erlebt hast. Olson flowt darüber für Deutschrap-Standards außergewöhnlich nonchalant, kombiniert sein Verse und Hook überspannendes Reim- und Melodieschema mit angenehm dezenten AutoTune-An- und Ausflügen, die in Erinnerung rufen, warum das Tool vor Jahren als heilbringender Meilenstein der Recordingtechnik galt. Wenn zur Hook der Bass einsetzt, kommt gar der Einfall, es könne sich hier um einen besonders subtilen Anwärter auf den Titel »Deutschrap-Sommerhit 2018« handeln.

Passend zum »Ach damals…«-Sound mischt man auf Bildebene alles, was so schön nach vergangener Jugend schmeckt: Introblende in Nintendo-64-Optik, Teenies nachts aufm Rummel, Ausschnitte aus Peter Pan. Die visuellen Klischee-Referenzen seien Olson aber verziehen. Musikalisch macht »Nakla« jedenfalls Lust – vor allem auf Olsons Ende August erscheinendes Album »OH WOW«.

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