»New God Flow«, die zweite Single aus der G.O.O.D. Music-Compilation »Cruel Summer«. Auf den BET-Awards teaste Kanye West den Song bereits mit einem Acapella an und kurz darauf taucht das Audio-File im Internet auf. Pusha T legt auch gleich herausfordernd und kampfeslustig los, hebt jedoch nicht ab und vergisst in keinster Weise die nötige Bescheidenheit und sein gottesfürchtiges Wesen. »I believe there is a god above me/I’m just the god of everything else.« Andächtig und fromm. So lieben wir ihn. Danach gibt es subtile Props an Tyler, Anekdoten aus Ibiza, den rationalen Umgang mit Gütern des Party-Caterings, Rick Flairs goldenen Löffel, erneute verschleierte Hiebe in Richtung YMCMB, für die man allerdings ein kleines Rap-Lexikon braucht. Alles verpackt im tadellosen Pusha-FLow. Typ ist halt krass.
Speaking of krass. Kanye und sein Gospel. Der Erfahrung nach ist es nicht das Leichteste seinen Gedankengängen und Handlungen und Predigten zu folgen. Das liegt daran, dass auf der weiten Welt höchstens LeBron James das Gefühl des Aufstiegs vom belächelten Trottel zum Master Of The Universe nachvollziehen kann. Getrieben vom Drang noch mächtiger zu werden, reitet Kanye durch das Fegefeuer der Eitelkeiten, spaziert gleichzeitig durch die Träume von Biggie, Martin Luther und Rodney King. Vergleicht etwas fahrlässig die Folgen des Lifestyles eines Work-A-Holics mit dem Trauma eines Kindes dessen Stelzbock-Onkel durch den Vorhang der Dusche schielt, dreht während der »ChiTown-Stand-Up-Lines« den »Murder To Exellence«-Swag auf, ballert Erik Sermon-Referenzen raus, bringt mit der unfassbaren Anzahl der Dollarscheine die Sintflut in Strip-Clubs, schenkt uns zum Schluss einen herrlich tragisch-komischen Richard Pryor-Joke und schließt den Kreis mit einem Verweis auf Pusha Ts Nebenjob. »Ask any dope boy you know, they admire ‚Ye.« Bombe. »Cruel Summer« erscheint im August.
(nn)
Kanye West x Pusha T x 2 Chain und Big Sean auf den BET-Awards: