JUICE #136

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In der Vergangenheit gab es Tage, da brachte man die Worte »Deutschrap« und »Abwechslung« nicht so leicht in einen Satz gepackt. Die Zeiten sind jedoch vorbei! Manchen mag sich der deutsche HipHop derzeit ein bisschen zu lieb haben, wir jedoch genießen HipHop hierzulande und freuen uns über eine tiefgründige Titelgeschichte mit der K.I.Z.-Meute sowie Interviews mit Rap-Einhorn Kaas und Anarcho-Harlekin Favorite, Ballerman-Touristen wie den Atzen, Rapper-turned-Crooner Clueso, Mietwagen-Größen Celo & Abdi, Rap-Katze Kitty Kat und etlichen Ami Rap-Größen, die »Deutschraps Leitmedium« eben auch noch für relevant hält.

Abwechslung bietet auch die Cover-Gestaltung der neuen Ausgabe: Vier verschiedene Cover, mit jeweils einem Porträt eines der vier Künstler von K.I.Z.! Inspiriert durch das legendäre Death Row-Cover der »Vibe« aus dem Jahr 1996. Traditionalismus und Absurdität – ganz im K.I.Z.-Stil eben. Wir haben übrigens keinerlei Einfluss darauf, in welchen Geschäften, Landstrichen oder Bahnhöfen welches Cover verkauft wird. Es gilt also: Wer suchet, der findet.

THEMEN DER AUSGABE #136

Titel: K.I.Z. – Kreuzberg ist zufrieden
Vor ziemlich genau zehn Jahren übergeben ein paar Fast-Volljährige in einem Kellerloch in Berlin Kreuzberg dem Royal Bunker-Chef Staiger ihr Demotape und bekommen eine Absage. Mit ihrer Musik kann der Mann hinter dem Movement, das im Chartseinstieg des M.O.R.-Albums »NLP« seinen vorläufigen Höhepunkt findet, nichts anfangen. Zehn Jahre später gehören die mittlerweile, ähm, erwachsenen Vier – Tarek, Maxim, Nico und DJ Craft – als K.I.Z. zu den erfolgreichsten und meistdiskutierten Deutschrap-Acts. Es ist nur konsequent, dass sie ihr neues Album »Urlaub fürs Gehirn« in ihrem Studio in genau den miefigen Kellerräumen aufgenommen haben, in denen ihre Träume von einer Musikkarriere beim Vormieter Royal Bunker einst ihr vermeintliches Ende fanden. JUICE hat sich mit jedem der vier Berliner hingesetzt und über ihre Anfänge und Zukunftsaussichten gesprochen.

DJ Stylewarz, DJ Ron, DJ Kitsune, Gan-G – Come On My Selector
Der HipHop-DJ hat hierzulande keinen leichten Stand: »Deutsche DJs sind unkreativ, einfallslos und feige.«, hört man da. »Viele DJs spielen einfach immer dasselbe Set«, klingt es von dort. JUICE hat mit DJ Stylewarz, DJ Ron, DJ Kitsune und Gan-G vier der relevantesten hiesigen Berufsaufleger an den runden Tisch geladen, um über den Status-Quo der DJ-Kultur in Deutschland zu konferieren.

Tyler, The Creator – Wo die wilden Kerle wohnen
Tyler und seine Wolf Gang leben eine jugendliche (Wunsch-)Realität aus Chaos, Träumereien, Masturbation, Ängsten, Asi-Humor und Skateboard fahren. Hat die HipHop-Szene in dem OFWGKTA-Chef Tyler etwa einen neuen Messias gefunden? Der JUICE-Autor Jorge Peniche traf Tyler zum Zwiegespräch über Leidenschaft, Trampolinspringen und seiner Angst vor dem Tod, Maden und Drag Queens.

Kaas – Kaas Allmächtig
Kaum einer in Rap-Deutschland polarisiert – bewusst oder unbewusst – so wie Kaas. Das Deutschrap-Einhorn trifft ebenso häufig auf offene Arme wie geballte Fäuste. Wir blicken anlässliche seines neuen Doppelalbums »Liebe, Sex und Twilight Zone« hinter die Maske des Chimperator-Künstlers.

Favorite – Coming of Age
Favorite ist zurück als »Christoph Alex«, aber keine Panik: Er ist ganz der Alte geblieben. Der Selfmade-Ruhrpottler spricht im Talk mit JUICE über das musikalischste Album seiner Karriere, neue eingeschlagene Wege und die gegenwärtige Wahrheit über ihn als Künstler – »Ich bin ehrlich: Es ist derselbe Scheiß wie vorher.«

Die Atzen – 24 Stunden Mallorca
»Party Chaos« mit Nena und Taktlo$$, Charts-Thema, Dosenbier, Echo-Nominierung und Techtelmechtel mit C-Promis – die Atzen haben es geschafft, könnte man sagen. JUICE begleitete die Atzen 24 Stunden bei einem Kurztrip auf die Ferieninsel Mallorca. Eine exklusive Atzenreportage.

The Streets – Held des Alltags
Mike Skinner ist der coolste Popstar, den das urbane England der letzten Dekade hervorgebracht hat. Mit seinem fünften Album »Computers and Blues« ist jetzt jedoch Schluss mit der Karriere als Künstler im Rampenlicht. JUICE-Redakteur Ndilyo Nimindé erinnert sich an zehn Jahre The Streets.

Kings of HipHop: Kool G Rap – New York State of Mind
Raekwon, Ghostface, Nas, AZ, Biggie, The Clipse, Rick Ross und sogar Jay-Z – eigentlich sind sie alle Kool G Rap. Er ist das Original und seit 22 Jahren stetig darum bemüht, seinem Namen gerecht zu werden. Tobias »Toxik« Kargoll ist der Geschichte um den Lieblingsrapper deines Lieblingsrappers umfassend auf den Grund gegangen.

Darüber hinaus findet ihr in dieser Ausgabe u.a. Features und Interviews mit:

Rattos Locos
Slaughterhouse
Jean Grae
Pictorial: Edward Nightingale
Graffiti: Corus86
Kitty Kat
Nazar
Grüne Medizin
Clueso
Cassandra Steen
Celo & Abdi
Tinie Tempah
Nomis & Döll

Tracklisting der JUICE-CD #109:

01 Joy Denalane feat. Megaloh, Max Herre & Samy Deluxe – Niemand (Was wir nicht tun) Rap Version (prod. by KAHEDI)
02 Reks – 25th Hour (prod. by DJ Premier)
03 Celo & Abdi – La Révolution (prod. by M3 & Noyd) JUICE Exclusive
04 Raekwon feat. Nas – Rich And Black (prod. by Sean C & LV)
05 Kaas – Kaas is wie (prod. by Dirty Dasmo) JUICE Exclusive
06 Nipsey Hussle – Key 2 The City (prod. by Djay Cas)
07 Lil B feat. Jean Grae & Phonte – Base For Your Face (prod. by 9th Wonder)
08 Slaughterhouse feat. The LOX – Put Some Money On It (Remix) (prod. by Sean C & LV)
09 Pharoahe Monch feat. Styles P & Phonte – Black Hand Side (prod. by Mike Loe)
10 Nazar feat. RAF 3.0 – Glaubs Mir (prod. by RAF 3.0) JUICE Exclusive
11 Mr. Probz – Drivin‘ (prod. by Mr. Probz)
12 Donnis – Blackberry Molasses (prod. by Crada & Organized Noize)
13 Has-Lo – Kinetic Energy (prod. by Has-Lo)
14 Nomis & Döll – Sehr erfreut (prod. by Kollege Schnürschuh) JUICE Exclusive
15 MC Temper feat. Gerard MC – Peoplez Talk (prod. by Dead Rabbit) JUICE Exclusive

Die JUICE-Ausgabe #136 (Mai/Juni 2011) ist ab dem 13.04 bundesweit für 5,00 EUR inklusive JUICE-CD am Kiosk erhältlich.

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