Common – Blue Sky

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»This is what I’m made for« lässt Common auf seinem neuen Track »Blue Sky« verlauten. Amen. Der Mann kann so viele Pop-Alben raushauen und auf Filmleinwänden mit Queen Latifah rumkuscheln, wie er möchte – solange er immer wieder zu seiner eigentlichen Bestimmung zurückkehrt. Im Tag-Team mit No I.D., der auch die Produktion auf seinen ersten drei Alben lieferte, kommt auf der ersten Single-Auskopplung seines für November angekündigten Albums »The Dreamer, The Believer« wieder der Common ans Tageslicht, den sich ein jeder HipHop-Head wünscht.

Mit smarten Wortspielen, mühelosen Flows und Lines wie »I’m the cum laude, top of the class/ Black Wall Street so my stock will never crash.« verbreitet Common die positiven Vibes, die er für das neue Album bereits angekündigt hat.

Die Street Single »Street Dreams«, bei der ihm Nas zur Seite stand, dürfte (dem deftigen BoomBap-Instrumental in allen Ehren) bei dem einen oder anderen Hörer noch leichtes Stirnrunzeln erzeugt haben. Rappt der Kerl mit der Aura und der »Frisur« eines Shaolin-Mönchs jetzt nur noch über Frauenhintern, wenn er zum Mic greift?

»Blue Sky« lässt die kleine Zweifelblase gleich wieder platzen. Wie bei einem Tauchgang blubbert der Beat im Intro zunächst gedämpft unter der Oberfläche, treibt dann aber zielstrebig der Sonne entgegen nach oben, bis die Bass-lastigen, rigoros gechoppten Drums einsetzen und Common aus den Tiefen des Ozeans an die Oberfläche prescht. »Mr. Blue Sky please tell us why you had to hide away for so long.« heißt es in der Sample-Vorlage. Die Frage scheint berechtigt, da Chicagos intellektuellster Wortschmied sein Mojo offensichtlich nicht verloren hat. »Daylight beams, nightlife schemes/ This is my inception, I’m writing my dreams.«

In der Hook setzt dann die Schwerkraft kurz aus; die Drums bleiben zurück, der Track schwebt getragen von Vocals von Makeba in den blauen Himmel hinauf. Dann der Aufschlag à la Common Sense: »It all started with a dream/ I wanted to be Run DMC. The Lord put the blessing upon the MC/ O to the M, dreams were spoken to him. That’s when I knew my flows would overflow to the rim.« Commons Parts wirken wie eine therapeutische Selbst-Affirmation. Er weiß selber am Besten, dass das hier seine Bestimmung ist. Auch wenn seine neue TV-Serie gar nicht mal so schlecht aussieht – der gesunde Menschenverstand sagt Einem, dass Common Sense ans Mic gehört, vorzugsweise mit No I.D. an den Boards.

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