Necro – Die! // Review

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(Psycho+Logical/Groove Attack)

Wertung: Vier Kronen

Beim guten Necro ist alles beim Alten, so viel kann man schon bei oberflächlicher Beschäftigung mit seinem ersten Longplayer seit dem 2007er “Death Rap” feststellen: Seine Gore-Liebhaberei lebt er schon auf dem Cover aus, und auch musikalisch hält sich der ewige Indie-Hustler an sein bewährtes Rezept. Die Crossoverei vom Vorgänger lässt er diesmal stecken, stattdessen gibt’s 17 mal die urtypische (i.e. hart anachronistische) Kombi aus Bumm, Tschack, Atmo/Aggro/Kino-Sample und raubeinigem, gerne mal ekligem Angriffsrap, mit der Necro ein ums andere Mal den Nerv seiner Die-Hard-Fanbase trifft. Die wird sich bei der nächsten Live-Gelegenheit bevorzugt zu “Pit” gegenseitig die Bierbecher aus der Hand pogen: Ist man nach nach dem einleitenden “asBESTos” eher in Düsterstimmung, poltert besagtes Teil nämlich dermaßen ruppig in House Of Pain-Manier vorwärts, dass es eine wahre Freude ist. Ebenfalls in den Kanon zukünftiger Necro-Classics einreihen dürfte sich “The Kink Panther”, auf dem er nicht nur äußerst gekonnt eine schepse Blues-Gitarre mit Vokalschnipseln aus Rick James’ “Super Freak” paart, sondern sich auch textlich herrlich großmäulig aus dem Fenster und direkt in die Unterwäsche deiner Freundin lehnt. Klassische Necro-Battle-Lyrik über Cembalo-Klimper setzt es auf dem geil ruppigen “Sorcerer Of Death’s Construction”, und mit “Viva Necro” ist noch ein zwar vorhersehbares, aber dementsprechend livetaugliches Ding an Bord – wirkliche Ausfälle sind nicht zu verzeichnen. Den Leckerbissen bzw. den Gipfel der Geschmacklosigkeit hat sich Necro jedoch fürs Finale aufge­spart: “The Human Traffic King” ist quasi die Fortsetzung seines umstrittenen Klassikers “White Slavery”, und was der gute Mann hier wieder an grenzwertigen Ein- und Ansichten zum Thema Zwangsprostitution und Menschenhandel vom Stapel lässt, dürfte das ein oder andere Diskussionsforum sicherlich eine Weile beschäftigen.

 

Text: Marc Leopoldseder

 

 

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