Niemals too much Sauce für Hamza. Dass der 21-Jährige Belgier als 50-Cent-Fan in die HipHop-Welt stolperte, klingt bei seinem heutigen Sound wie in schlechter Witz. Vielleicht war das anders, als das zwölfjährige Schuljungen-Ich von Hamza mit Freunden zu texten, rappen und producen begann, die Spuren von damals wurden allerdings längst verwischt. Umso schneller wird aber die aktuelle Hauptinspirationsquelle sichtbar: Atlanta. Nicht umsonst wird Hamza als der Young Thug Brüssels bezeichnet. Cloudige Beats mit Trap-Einfluss die dank der französischen Lines und akuter Bettgeflüster-Stimmung noch verschwommener, trüber und vor allem drüber klingen. Anders als Thugger, der mit einer unverständlichen Fantasiesprache dahin stammelt, packt der Brüssler jedoch alles Verzerrte und treibt es an die Grenzen des Verständlichen. Ein Sing-Sang aus deutlichen Lines, die man aufgrund fehlender Fremdsprachkenntnisse trotzdem nicht verstehen kann. Doch die selbstgebastelten Beats und die durch seinen Flow entstehende Atmosphäre macht den Inhalt der Texte großteils nebensächlich. Tracks wie »Minimum« oder »La Sauce« sind mit über einer Million Klicks auf Youtube der beste Beweis dafür. Im März 2015 droppte er sein Debüt-Album »H-24«. Im Juni diesen Jahres folgte dann »Zombie Life«. Der Selfmade-Man scheint einen guten Arbeitsethos zu haben.
Für sein drittes Tape ist der Saucegod auf den Dancehall-Hype aufgesprungen. Im mit Karibik-Vibes infizierten Sommer 2016 ist das keine Seltenheit. Und so blieb auch Hamzas Playlist nicht von Drake, PartyNextDoor oder Roy Woods verschont. Für »New Casanova« ließ er den Future-Grind hinter sich und wird zum Jamaican-Badman. Das funktioniert.