Greeny Tortellini – Man nennt mich Greeny Tortellini // Review

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Greeny-Tortellini-MNMGT
 
Mit der Adaption jüngerer Ami-Trends ist das hierzulande so eine Sache. Vielleicht liegt es am aneinander vorbeisteuernden Sprachflow oder aber an den Differenzen im Lifestyle an sich. Auch Trap und die BRD sind bislang jedenfalls kaum auf einen Nenner gekommen. In diesem Sinne: Ein Hoch auf Greeny Tortellini (und die Broke Boys)! Wenn der Junge aus »drei mal sieben Moabit« gleich im Opener seines neuen Free-Albums erklärt, dass er ne Deutschrap-Allergie hat, dann hört man den wütenden Mob schon toben. Ganz ehrlich, wie viele Lines hat der denn überhaupt? Und was soll das eigentlich mit diesem breitgekauten Kauderwelsch? »In meiner Gegend, Dicker, spricht man bisschen anders«, möchte man Greeny zitieren. Dabei ist es nicht mal wirklich die Sprache von »Berlin, die Stadt in die sie alle ziehen«, sondern vielmehr das – Verzeihung – Lebensgefühl, das der Hauptstadtsprössling mit seinem Sprech spürbar macht. Greeny erzählt gerne davon, dass er Geld ausgibt, vorzugsweise am Abend. Dann investiert man etwa in Ciroc, den man wiederum weniger artgerecht aus dem Pappbecher genießt. Und so banal das klingt: Eben solche Gegensätze machen das Leben des ehemaligen Hoodrich-Jüngers greifbar. Und letztlich ist es diese direkte, ehrliche Art, mit der Greeny Trap unverkrampft übersetzt. Das zählt im Zweifel genauso viel wie ein paar tiefere Zeilen, die das nächste Mal zusätzlich nicht schaden.
 

 

 

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