Sechs Jahre ist es her, dass grim104 seine selbstbetitelte Solo-EP veröffentlicht hat (checkt hier die Review). Die EP hat nicht nur Untergrund-Classics wie »Frosch« oder »Crsytal Meth in Brandenburg« hervorgebracht, sondern vor allem gezeigt, wie anspruchsvolle, sozialkritische Texte in zeitgemäßem Rap funktionieren können. Grims Texte behandeln dabei nicht nur große politische Themen, sondern blicken auch gezielt auf seine Heimat.
Die sozialkritischen Texte setzten sich auf den beiden Zugezogen-Maskulin-Alben zusammen mit Testo fort, auf denen Grims Vorliebe für das Morbide immer wieder durchdringt. So spart er in »Vatermörder« nicht mit Details, schreit auf dem letzten Album »Stirb!« und begibt sich in die Rolle des Teenage Werwolfs. Das macht das Hören genauso anstrengend wie spannend und findet in seiner neuen Single »Graf Grim« eine Fortführung. Darin zeigt sich Grim in einem schwach beleuchteten, weitläufigen Schloss und bleckt seine spitzen Zähne in der Dunkelheit. Dazu philosophiert er über seinen Werdegang im Musikbusiness, die Ablehnung des vorgegebenen Wegs und seine düstere Rückkehr. Man darf gespannt sein, welche Abgründe die neue EP aufwirft, die am 31. Oktober erscheint.