(datpiff.com)
Curren$y ist der kiffende Konrad Adenauer des Rap. Beide stehen für eine kompromisslose Politik mit dem simplen Credo: keine Experimente! Nach der großartigen »Covert Coupt«-EP, hält es der Südstaaten-Spliffstar auch auf seinem zweiten gemeinsamen Projekt mit dem kalifornischen Seelenverwandten The Alchemist gewohnt konservativ. Sprich: Sample-Scientist Alan choppt verstaubte Soul-Loops, Stanley-Kubrick-Zitate und hypnotische Roy-Ayers-Saxophone, spielt selten noch Drums, nur ab und an minimalistische Basslines, während Spitta Andretti souverän druffe Allmachtsfantasien säuselt, dabei im Indie-Fame badet und sich kalifornische Wiese gönnt. Die simple Schall-und-Rauch-Formel aus Kush-Versen und wolkigen Instrumentals funktioniert vor allem dann besonders gut, wenn man die gefühlt drölf letzten Mixtapes des Jetlife-Chefs wegignoriert. Und eine Überraschung hält »Carrollton Heist«, das nach einem ungelösten Überfall auf einen Geldtransporter in New Orleans benannt ist, dann sogar noch bereit: Lil Wayne – mit dem sich Curren$y einst Heimat und Label teilte –, der auf »Fat Albert« so inspiriert über Frenemies, Freakazoid und das frühzeitige Ende seiner Jungfräulichkeit rappt, als habe ihn das viele Mula nie zu einem selbstzufriedenen Rapper gemacht. »Me and alchemist bought a box of doughnuts, some orange juice and a few limonata San pelligrinos then we laid the heist in a day« (sic!) – viel mehr Zutaten brauchte es laut Cloud-Rapper-Prototyp Curren$y nicht für »Carrollton Heist«. Manchmal ist so wenig schon genug.