Crookers – Tons Of Friends // Review

-

 

Crookers_Tons-Of-Friends-300x300

 

(Ministry Of Sound/Warner)

Wertung: Vier Kronen

“Day N Nite” war der endgültige Verschmelzungspunkt zwischen Hipster-Rap und NuRave, allgegenwärtig tönte der gute Cudi aus den Boxen der Lounge, der Disse, des Tankstellenradios und der Warteschleifen. Dass die Welt auf den gechillten Stiefbruder von “Bonkers” so Nüsse geht, hätten die house-affinen Crookers wahrscheinlich selbst nicht erwartet, aber logischerweise daran Gefallen gefunden. Warum also die Formula ändern? Auf “Tons Of Friends” wird somit House, Rave, Electro, HipHop und Dance-Pop zu einem lässigen Mash-up für die Modenschauen geformt. Dank der Remix-Connections der beiden Mailänder und des aktuellen Hypes finden sich auch genügt Kollabo-Partner, die dabei gerne in der ersten Reihe am Laufsteg sitzen. Der Song als Cross-Promotion-Konzept? Warum eigentlich nicht? Besonders, wenn er die Bootys auf Loubertin-Stilettos ordentlich shaken lässt? So ergibt die Combo mit Will.I.Am lässiges 2.0-Material, “No Security” mit Kelis einen latenten Neptunes-Flavour ohne Kunstanspruch, M.I.A.s Protegé Rye Rye liefert mit “HipHop Changed” die Begleithynmne für den Strass-Thong-Einkauf und Pitbull gibt auf “Natural Born Hustler” den Hypeman klassischer Schule. Erfreulicherweise ist “Tons Of Friends” dabei nicht komplett auf die Ringtone-Charts gebürstet, sondern liefert überwiegend innovativen Zukunfts-Sound, ganz so, als hätten sich Kanye und Trentemöller das alte Puff-Puff-Pass-Spielchen im Hinterzimmer der “Fabric” gegönnt. Natürlich findet das Ganze stets mit frontaler Vier-auf-den-Flur-Attitüde statt und könnte in etwa die Halbwertszeit vom Crushed Ice im Caipi haben. Doch mit den richtigen Leuten, in der richtigen Location, in der ­richtigen Stimmung gibt es wenig kompatibleres Material für den Edelabsturz. Die Crookers sind halt mehr Ibiza als South Bronx, daran kann auch Cudi nix ändern. Wer jedoch mit dem Begriff Zeitgeist kein grundsätzliches Problem hat, kann hier eigentlich nicht haten.

 

Text: Matthias Schädl

 

 

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein