Chakuza – Monster In Mir // Review

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(ersguterjunge/Sony)

 

Die letzten zwei Jahre waren für Chakuza nicht leicht, und das hört man “Monster in mir”, dem dritten Album des Österreich-Korrespondenten aus dem Hause EGJ, mehr als deutlich an: Auf den 19 Songs spricht aus jeder Zeile Frust und Hass in reinster Form. Oberflächliches Gehabe auf VIP-Partys, enttäuschende Moves der Plattenindustrie, Probleme privater Natur – all das prangert Chakuza auf dem Album an. Hier wird Frust abgelassen und gnadenlos auf die Kacke gehauen, eindrucksvoll nachzuhören auf Tracks wie “Randalieren” und “Asozial & Fame”. “Blind stumm abgefucked” mit dem immer noch gnadenlos unterschätzten Bizzy Montana ist dabei ein Paradebeispiel für die Zusammenführung aus theatralischem Sample-Beat, aufgestautem Frust und kompromisslosen Flows. Dass dazwischen auch immer wieder nachdenkliche Selbstreflexion und Gefühle offenbart werden (“E-Mails für dich”), untermauert einmal mehr, wie vielseitig und gleichzeitig souverän der Österreicher dieses Spiel beherrscht. Und trotz dem Vorhaben, vor dem 30. Geburtstag noch einmal den Vollasi und die dicken Eier raushängen zu lassen, glänzen Stücke wie “Cowboy”, “Schwarzer Mann” oder “Wunderland” mit Sera Finale durch intelligente Metaphorik und bemerkenswerte Sprache. Außerdem wäre da noch “Alarm­signal”, eine NDW-Hommage, auf der Beatlefield-Partner DJ Stickle eine interessante Gesangshook beisteuert – Peter Schilling lässt grüßen. Neben Beats von RAF Camora oder Gee Futuristic sind es vor allem die von Chakuza und Stickle gewohnt druckvollen und aufwändig arrangierten Eigenproduktionen, mit denen “Monster in mir” zu einem beeindruckenden dritten Album reift. Warum? Es kehrt all die inneren Konflikte zwischen Hass, Liebe und Verzweiflung nach außen und zeichnet so auf imposante Art und Weise das Bild eines wütenden Endzwanzigers, der sich immer wieder gegen alle gesellschaftlichen Widerstände aufbäumt.

 

Text: Jan Wehn

 

 

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