Capone-N-Noreaga – The War Report 2 // Review

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Capone-N-Noreaga_The-War-Report-2

 

(Iceh2o/Soulfood)

Wertung: Vier Kronen

Die Sequel-Flut reißt nicht ab, diesen Monat dürfen Capone-N-Noreaga eine Zwei hinter den Titel ihres Erstlingswerks setzen. Wohin die Reise geht, hätte nach der letztjährigen, fragwürdigen Reunion der ehemaligen Knastbrüder feststehen können: ­überwiegend C-Klasse-Beats, tumbes bis abstoßendes Ghetto-Gehabe und Noreagas nicht selten nur unfreiwillig lustige Punchlines. Kurz: Das gute alte Paar Timberland-Boots war einfach unsexy geworden. Angenehmerweise jedoch haben sich CNN dieses Mal solche Gimmicks weitestgehend gespart und legen, abgesehen von wenigen lahmen Ausnahmen in der zweiten Albumhälfte, mehr als ordentlich vor: Alchemist geht mit “Pain” unfassbar fies ans Werk, während Labelkollege Raekwon gleich dreimal zu einem Featurepart kommt; nach dem Erfolg von “Cuban Linx Part 2” wohl auch ein berechnender Schritt in Richtung Kohärenz und atmosphärischer Dichte. Und siehe da, selbst Nas gibt sich auf dem von Buckwild produzierten “With Me” die Ehre, Neo Da Matrix schustert C und N einen passenden Beat mit tolerierbarem Pop-Appeal auf den Leib und AraabMuzik darf als Mann der Stunde ein Instrumental aus der MPC kramen, das sogar unter seinen jüngsten Arbeiten sehr positiv heraussticht.Doch CNN wären nicht CNN, wenn es nicht auch ein paar Fremdscham-Momente gäbe, hier stellvertretend durch folgende Line verdeutlicht: “Yesterday is history, tomorrow is a mystery/today is a gift that’s why they call it present.” Abgesehen von solchen inhaltlichen Schnitzern jedoch ein gelungenes New York-BoomBap-Album ohne inhaltliche Überraschungen, dafür mit vielen Referenzen an das legendäre Original.

 

 

 

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