(Multi Alumni/BMG)
King Remembered In Time, dafür steht das Akronym in Big K.R.I.T. – und zeigt, mit welchem Anspruch und Hunger er an sein künstlerisches Schaffen herangeht. Seit dem Durchbruch mit »K.R.I.T. Wuz Here« 2010 veröffentlichte der Mississippi-Representer drei Alben und sieben Mixtapes und vereinte dabei, zumeist als Rapper/Producer, die Einflüsse des rauen Memphis- und New-Orleans-Sounds mit souligen Conscious-Rap-Ansätzen und seiner »Country Shit«-Attitüde. Inspiriert von Genrelegenden wie Pimp C, Outkast, aber auch dem Anspruch, Soul Food abzuliefern, vollzieht er den Spagat zwischen südstaatentypischer Cadillacswagmusic und einem lyrischen Ansatz, frei von frauenfeindlichen Stereotypen und materialistischen Brag-Rap-Oberflächlichkeiten. Auf der acht Track starken EP/Playlist »TDT«, die Krizzles einzigen Output 2018 zusammenfasst, bleibt er sich treu, aber arbeitet mit anderen Produzenten zusammen und verzichtet dabei auf Features. Die fast schon obligatorische UGK-Reminiszenz für die Auto-Subwoofer »Learned From Texas« stellt eines der Highlights dar, während der Rest der EP eher nachdenkliche Töne anschlägt. Auf »Glorious« fällt K.R.I.T. mit schnellen Triplet-Flows und seinem besonderen Southern Slang auf, zelebriert dabei das Hustler-Dasein und fordert seine Followerschaft auf Instagram mit dem Instrumental zur Freestyle-Challenge heraus. Das spirituelle »Higher (King Pt. 6)« profitiert zur Abwechslung von Stimmverzerrern im »808s & Heartbreaks«-Stil, aber insgesamt hält sich die Experimentierfreude gewohnt in Grenzen. Auch mit »TDT« bleibt Big K.R.I.T. eine Konstante fern des jugendtrendorientierten Mainstreams und repräsentiert den erwachsen gewordenen Südstaatensound der Nullerjahre in einzigartiger Manier. Das aus ursprünglich drei kurzen EPs bestehende Projekt reicht zwar nur phasenweise an die Qualität des zuletzt guten »4eva Is A Mighty Long Time« heran, macht es aber immerhin zu einem Beinahe-Album.
Text: Eduard Keller
