Weibliche Vertreter sind im Deutschrapzirkus nach wie vor rar gesät. Neben Schwesta Ewa und Sookee gab es in den letzten Jahren kaum rappende Frauen, die wirklich polarisierten, geschweige denn szeneübergreifend überhaupt wahrgenommen wurden. Wer in dieser Reihe aber definitiv nicht ungenannt bleiben darf, ist Kitty Kat. Zwar war die Karriere der ehemaligen Aggro-First Lady mit einem Abstecher über Universal bis hin zum eigenen Label DeineMama Records nicht immer von Glück gesegnet gewesen. An mangelnden Rapskills lag das jedoch nie. Dementsprechend offensiv kommt der neue Track »Ghetto Shit« mit zugehörigem Video und »dick, fett Gold« daher. Obwohl das Wort »Ghetto« ein wenig aus der Zeit gefallen klingt und eher an alte Aggro-Tage als an 2015 erinnert, ist die Musik hinter dem altbackenen Titel umso moderner geworden. Während sich Kats Entourage im Hintergrund vor einer exklusiven Auswahl Sportwagen räkelt, zerlegt sie selbst mal eben den reduzierten Beat. Ein paar Claps, ein bisschen Bass und ein treibender Synthie reichen in diesem Fall aus, um die Bootys von Berlin bis in die Steiermark zum Shaken zu bringen.