Wozu Maske tragen, wenn die Tätowiernadel den Job genau so gut erledigt? Ungefähr das muss sich Stitches gedacht haben, als er sich sein Joker-Grinsen und die am Mundwinkel platzierte AK-47 hat stechen lassen, um bis in alle Ewigkeit als böser Clown wahrgenommen zu werden – und das im zarten Alter von 19 Jahren. Ja, richtig, das TMI-Gang-Oberhaupt aus Miami ist gerade mal 19 Lenze jung. Dass dieser Eindruck nicht unbedingt beim Hören seiner Musik entsteht, ist dagegen auch richtig. Erstmals medienwirksam in Erscheinung getreten war Stitches vergangenes Jahr mit seiner Videoauskopplung zum Song »Brick In Yo Face«, einem Song aus dem Mixtape mit dem vielsagenenden Titel »No Snitching Is My Statement«. Der Zorn, den Stitches gegenüber Polizisten und Snitches verspürt, ist jedenfalls von schier unbeschreiblicher Größe und wird somit immer wieder zum zentralen Motiv seiner Songs. Bestes Beispiel: der Jeezy-Disstrack »Facts«. Stitches‘ Vorliebe für weißen Schnee und seine »F*ck-a-Job«-Attitüde sind genau so Markenzeichen wie die Ganzkörper-Hautbemalungen und werden in seiner neuen Single »Kilos In My Bag«, in der der M-I-Yayo-Youngster seine Art und Weise, Geld zu verdienen und den Justizbeamten einen Strick zu drehen, ausgiebig schildert, abermals zum zentralen Thema. Wohlgemerkt in einem Stitches-typischen Mix aus Autotune und Shouting. Ob dieses Jahr noch ein Album erscheinen wird ist zwar noch nicht bekannt, allerdings mehr als wahrscheinlich. Den bislang generierten Hype sollte der polarisierende Clown nutzen, ehe ihm der nächste Weirdo den Rang abläuft.
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