R. Kelly: »I’m fighting for my f***ing life!« // News

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»Try to charge me, but I’m not guilty« sang R. Kelly vor 19 Jahren in der Hook zur »Dynasty«-Single »Guilty Until Proven Innocent« von Ex-Kollaborateur JAY-Z. Und bislang stimmt das weitestgehend. Denn auch wenn es über die Jahre immer wieder Anschuldigungen und Indizien des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger seitens Kelly gegeben hatte, war es vor Gericht für den Sänger aus Chicago stets glimpflich ausgegangen. Seit vergangenem Jahr hat der Fall Kelly jedoch eine neue Dynamik angenommen, die mit der Veröffentlichung der sechsteiligen Doku-Serie »Surviving R. Kelly« im Januar ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte. Auch hierzulande sorgte die deutsche Version der »#MuteRKelly«-Bewegung mit der »#RKellystummschalten«-Petition für Aufsehen. Konkret ging es den deutschen Initiatoren darum, dass zwei auf deutschem Boden angesetzte Konzerte Kellys nicht stattfinden sollten.

Erster öffentlicher Auftritt seit Verhaftung im Februar

Unterdessen spitzte sich die Lage für Kelly auch in Übersee weiter zu: Am 22. Februar wurde der »I Believe I Can Fly«-Sänger aufgrund neuer Vorwürfe von schwerwiegendem sexuellen Missbrauch festgenommen. Die Anklagepunkte beziehen sich auf vier Frauen, die Kelly zwischen 1998 und 2010 misshandelt haben soll. Zum Zeitpunkt der Taten sollen drei der vier Opfer minderjährig gewesen sein. Nach einer Kautionszahlung über hunderttausend US-Dollar befindet sich Kelly seit dem 26. Februar wieder auf freiem Fuß. Nun hat er sich in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CBS erstmals seit seiner Verhaftung zu den Vorwürfen geäußert. Das mehr als einstündige Interview soll am heutigen Mittwoch im US-Fernsehen ausgestrahlt werden. Konkret geht er dabei aufgrund des laufenden Verfahrens nicht auf die neuen Vorwürfe ein. Vorab veröffentlichte CBS aber mehrere Ausschnitte aus dem Gespräch, in dem Kelly, sichtlich aufgewühlt, jegliche Missetaten von sich weißt. Unter anderem erwähnt er seinen Freispruch vor Gericht 2008, als er wegen Kinderpornografie angeklagt gewesen war. In einer bezeichnenden Szene wendet er sich direkt an den Zuschauer und appelliert an dessen gesunden Menschenverstand, indem er behauptet, eine Person seines Bekanntheitsgrads und seiner Vergangenheit hätte das ihm vorgeworfene Verhalten niemals nötig gehabt. Ob diese Flucht nach vorne als Strategie aufgeht, bleibt zu bezweifeln. Neben Konzertabsagen in den USA und Neuseeland hatte auch sein ehemaliges Label, die Sony-Tochter RCA Records, Mitte Januar die Zusammenarbeit beendet. Die Kautionszahlung hatte der Sänger laut seines Anwalts aufgrund von jahrelangem finanziellen Missmanagement kaum aufbringen können.

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