LGoony bleibt ein Kuriosum: Fast vier Jahre nach seinem exorbitanten Debüt-Tape »Space Tape Vol. 1: Goonyverse« ist aus dem anfänglichen Internet-Phänomen eine kreative Instanz im nationalen HipHop-Kosmos geworden. Erst im letzten Jahr noch demonstrierte die einstige Speerspitze dieses Ungetüms called Cloud Rap an der Seite von Soufian und Crack Ignaz, dass er durchaus im Stande ist, gegen deutsche Rap-Legenden wie Samy Deluxe oder Eko Fresh anzutreten. Wohlgemerkt ohne großes Label, ohne anbiedernde Promo-Phasen-Staffeln oder gar eingekaufte Fame-Features. LGoonys Output war immer autark und DIY.
Keine Crew, kein Label, sondern eine Plattform
Genau aus diesem Ansatz heraus hat sich der Kölner Rap-Wunderknabe nach eigenen Angaben und einer erfolgreichen Tour 20…, äh, 3017 nun entschlossen, »eine eigene Plattform mit talentierten Menschen in meinem Umfeld zu schaffen, um aus dem fließenden Austausch der Kreativität etwas komplett Neues zu kreieren.« Kein Label, keine Crew, sondern ein Movement, das fortan unter dem Namen »Lichtgang« die Grenzen des Deutschrap-Genres austesten will. Als erster Act dieses Künstlerkollektivs tritt hier der Karlsruher Rapper Yung Isvvc in Erscheinung, dessen Album »Mood« lose noch für dieses Jahr für angekündigt ist.
»Flex Up« ist der erste Vorbote dieses künstlerischen Schrittes, der sich mit großspurigen Aufschneidersprüchen und einem morphinen Hochglanz-Trap jetzt schon locker-easy in den Hit-Katalog der Goon-Squad platziert. »Besser fick mit uns heavy/ Denn wir machen Deutschland zu Silicon Valley« – let there be light.