2 Chainz – The Play Don’t Care Who Makes It // Review

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(Def Jam / Universal Music)

Ein gutes halbes Jahr nach dem sehr guten »Pretty Girls Like Trap Music« ist 2 Chainz schon wieder zurück. So richtig gefragt hat niemand danach, der sympathische Schlacks gehört nicht mehr zu den ganz großen Bossen im Spiel. Und wie war’s gleich? Ist die Relevanz erst ruiniert, arbeitet es sich gänzlich ungeniert – oder so ähnlich. Jedenfalls verschreibt sich »The Play Don’t Care Who Makes It« ganz diesem Konzept. »Got so much money, what the fuck I need to pretend for?«, fragt 2 Chainz irgendwann in der EP-Mitte. Das ist tatsächlich Shrug Life. So von wegen: Hat doch immer funktioniert, also mache ich genau. So. Weiter. Will meinen: mittelaufregende Beats, der same old Flow und Hooks, die man sich, sagen wir mal, schnell einprägen kann. Zugutehalten kann man 2 Chainz, dass er sich im Zeitalter der Playlist noch bemüht, ein konzentriertes Werk auf die Beine zu stellen. Vier Tracks. 16 Minuten. Wobei man sich wundern muss, dass es offenbar nicht vier interessantere gegeben hat. Immerhin der Rausschmeißer bemüht sich um eine andere Gangart: 40 Shades Of Shebib was den Beat angeht, darüber ein rückblickender Protagonist, eine Ode an A-Town, still spiegelt sich die Doppelkette im Lack des Lambos – nett. Ein weiterer Lichtblick ist der Gastvers des Westcoast-Heißsporns YG. Ob das jetzt heißen soll, dass 2 Chainz ausgedient hat? Keineswegs. Der Typ ist weiterhin mit der charismatischste Fucker im Spiel, nur Kanye hat die geiler hyperbolisch-retardierten Zeilen (»gotta pool that gotta pool that gotta pool«), seine Lässigkeit ist eh larger than life. Sollte Snoop mal als easy-peasy Badeschlappen-Pate abdanken (Gott bewahre), 2 Chainz wäre der einzig würdige Nachfolger. »TPDCWMI« zeigt, dass er mit dem wohl unangestrengtesten Swagger im Spiel gewinnt. Der Mann ist vierzig und hat sein Trap House barbiepink gestrichen. Alles straight outta Chefetage. Verrenken sollen sich andere. Tittenjunge Doppelkette macht, was Tittenjunge Doppelkette eben macht. Danke, Tity – bleib, wie du bist!

Text: Philipp Kunze

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