(Bad Taste/ Soulfood)
Timberlands geschnürt, Rucksack auf, die Loop-Truppe ist zurück! Nur blöd,dass das neunte Album der Öko-Schweden zumindest vom Sound her weder besonders öko noch besonders backpack geraten ist. Nachdem sie 15 Jahre lang eher einen traditionalistischen Bummtschack verfolgt haben und die Revolution predigten, ist »Professional Dreamers« vor allem eine Revolution, was den bandeigenen Sound angeht: Electro-Synths, hochkomprimierte Drums und gesungene Hooks. Japp, Looptroop verfolgen einen neuen Sound-entwurf, der weitaus poppiger geraten ist und mehr nach Empire Of The Sun klingt als nach Pete Rock. Die inhaltlichen Schwerpunkte sind zwar weiterhin klar umrissen, das David-gegen-Goliath-Prinzip dominiert die Platte, die Polizei ist Feind und Schläger, das System ist korrupt und Graffiti kein Verbrechen. Dennoch hat sich die Crew um Frontman Promoe auch hier ein Stück weiterentwickelt. Gleich im ersten Track der Platte gewähren Looptroop Einblick in ihr Innenleben als Musiker und konstatieren, dass sie einen Traum leben. Die Schattenseiten dieses Traums führen sie zehn Tracks später auf: »Wake up one morning, you’re 30+/with no social life outside this dirty bus.« Diese kritische Selbstreflektion schimmert immer wieder auf der Platte durch und macht die Gruppe durchaus sympathisch. Man mag nun vor allem von Promoe halten, was man will, aber ihm und seinen Genossen technische Mängel vorzuwerfen, ist Humbug. Die Herren wissen mittlerweile einfach, wie man aktuell zu flowen hat. Es sind eher unnötige Phrasen, die auf der Platte negativ aufstoßen. So heißt es in der Liebeserklärung an die Herzdame: »It’s a cold world, but with you I never frighten.« Hm. Wenn man ganz ehrlich ist, fühlt sich die neue Looptroop irgendwie seltsam an. Einerseits ist der neue Soundentwurf mit all den Eighties-Anleihen der begrüßenswerte Schritt in eine neue Richtung, aber gerade alte Fans werden sich verstört die Rastas raufen. Andererseits waren die Produktionen von Embee nie das Problem der Crew. Es waren eher textliche Plattitüden und diese anstrengende dauerrevolutionäre Haltung. Und daran hat sich auch auf diesem Album nichts geändert.
Text: Julian Gupta