6LACK – Switch // Video

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Druckvoll flirrende Synthorgel im Bass. Ausgeblasste Steelpan-Imitationen in den Obertönen. Die Harmonien zu Beginn 6LACKs neuer Single »Switch« vermitteln den Eindruck, der Künstler befinde sich in einem ersten Moment post-depressiver Ernüchterung. So schnell wie das Lied dann aber den Ton wechselt und 6LACKs digital modulierte Stimmlagen ungebunden höhenenergetische Zustände (Genugtuung, Wagemut, Arroganz)  erklimmen, kommt man ins Zweifeln. Welcher Mensch, zum Teufel, fühlt so etwas? These: Keiner. So fühlt kein Mensch. So fühlt nur eine Maschine. 6black ist also Lautsprecher der Maschine, deren (falscher) Launigkeit wir zuhören. Dieser Lautsprecher zu sein, das ist nicht leicht; die Frequenzen wollen schließlich auch versprachlicht werden. 6LACKstellt sich allerdings clever. Er textet: »Now switch/It wasn’t what you thought it was.« Thema also auch hier: Gefühl mehr als Gedankenexperiment, denn als Erliegen vor dem inneren Leidens- oder Freudendruck. Als Meister dieser neuen, virtuellen Emotionalität konnte bisher The Weeknd gelten. 6LACK hat allerdings gerade angekündigt, sein neues Album fertig zu haben. Mal sehen, ob wir in Kürze einen neuen Meister haben.

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