Bass Sultan Hengzt – I Love Haters // Video

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Bass Sultan Hengzt hat in der letzten Woche zweifelsohne von sich Reden gemacht. Weite Teile von Rap-Deutschland waren empört, die deutschen Medien und der Teil von Rap-Deutschland der nicht empört war, war wiederum empört vom empörten Rap-Deutschland. Unterm Strich waren also alle irgendwie empört. Zur Einordnung aber nochmal von vorne, für den Fall, dass du dieses Spektakel tatsächlich verpasst haben solltest: Bass Sultan Hengzt gab in der letzten Woche die Standard- und Deluxe-Edition seines kommenden Albums »Musik für Weibaz« bekannt. Ersteres Cover war recht ungewöhnlich, mit Hasenkopf im Anzug und gelenkigem, gut aussehendem Fräulein. Die Deluxe-Edition zeigte wiederum zwei, sich küssende Männer. Nun mag man anno 2015 meinen oder sich zumindest wünschen, dass auch letzerer Cover-Entwurf ebenso in die Kategorie des Ungewöhnlichen fallen sollte. Ein beachtlicher Teil der Reaktionen seitens der B.S.H.-Fans, bewies allerdings erneut, dass »Schwuchtel«, »Homo« und Co. in Teilen nach wie vor zum Diskurs gehören. Überraschend ist das nicht wirklich, schließlich spiegelt Rap mit seiner Gesellschaftsnähe im Grunde auch genau diese wider. Trotzdem immer wieder erschreckend und wahrlich nicht als begrüßenswerter Normalfall zu handeln.
 
Die obligatorische Konsequenz: Die Szene fand sich innerhalb und außerhalb der eigenen Grenzen (mal wieder) in der (Selbst-)Kritik, als Zielscheibe und Paradebeispiel für Intoleranz. Hatte aber auch sein Gutes, immerhin wurde so erneut auf einen Umstand aufmerksam gemacht – sowohl in Bezug auf die Szene, als auch mit Blick auf die Gesellschaft – der sich in den letzten zehn Jahren zwar verbessert, aber nicht aufgelöst hat.
 
Auch wenn die Aktion nach Eigenaussage von B.S.H. nur lustig gemeint war und dem Zwecke der Verärgerung diente, hat er damit nicht nur einen Shitstorm auf seiner FB-Seite, sondern auch eine alte Grundsatzdiskussion losgelöst. Und die Rolle des gedankenlosen Wachrüttlers scheint dem Berliner Rapper wohl so zu gefallen, dass er am jetzt veröffentlichten Video zu »I Love Haters« (wie passend) nochmal rumgebastelt hat, um Szene und Medien erneut zu verstören. Eigentlich schade, dass es der eigentlichen Intention von Bass Sultan Hengzt rückblickend an Substanz mangelt.
 

 

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