»Fetish-Rap« nennt Tommy Genesis ihre Musik, die durchzogen ist von (bi-)sexuellen Zwei- wie Eindeutigkeiten. Nachdem das kanadische Underground-Phänomen von Fathers Awful Records bereits 2015 mit dem Vollzeit-Release »World Vision« erste Auskennerprops einheimsen konnte, geht es nun in die Fortsetzung. Ähnlich hypersexualisiert wie das vor einigen Monaten gedroppte »Empty«, gibt sich Tommy nun auf dem dämonisch-minimalistischen Charlie-Heat-Banger mit dem schlichten Titel »Tommy« und Lines wie »She want a picture with Tommy/You know she come from the country/She drive a Ford, Tommy/She can’t afford Tommy«. Allerdings auch ungewohnt nahbar, wie sie selbst an anderer Stelle über den Song gesagt haben soll: »It’s become the way I represent myself in most social situations. It’s just a rap song, but it’s also a pure representation of Tommy without Genesis.« In Zeiten, da im Zuge der #metoo-Debatte weibliche Körperlichkeit verletzlich wirkt und ihre Narben zählt, kann man den Clip, in dem Tommy sich ihrerseits körperbetont und lolita-esque in verschiedenen Settings räkelt, als ein wichtiges Statement für ein gesundes weibliches Körperbewusstsein verstehen. Einen ziemlich dopen Track begleitet er noch dazu.