Statik Selektah – 100 Proof: The Hangover // Review

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Statik-Selektah_100-Proof

 

(Showoff/Groove Attack)

Wertung: Viereinhalb Kronen

Wer sich mal eben via Twitter als “schwerst arbeitender Künstler im Rapgame” ausruft, hat das Prädikat “Showoff” definitiv verdient. Doch nicht umsonst bedient der Mann aus Massachusetts momentan die ­gesamte Ostküste mit seinen Produktionen, während er nur knapp ein Jahr nach dem Release seines zweiten Langspielers mit “100 Proof: The Hangover” die dritte Runde seiner Produzentenalben einläutet. Großartig geändert hat sich sein Erfolgsrezept dabei nicht: Abermals trifft ein Großaufgebot an TrueSchool- bis Straßenrappern in oft eigenwilligen Featurekapriolen auf die zeitgemäßen, wenn auch wenig innovativen Instrumentals. Wobei man dem ehemals hauptberuflichen Mixtape-DJ zugestehen muss, dass er mit seinen klassischen Sample-Anleihen, wachsendem Synthie-Einsatz und Trademark-Drums mittlerweile zu einem eigenständigen Soundbild gefunden hat, aber auch in Sachen Kohärenz weiter an sich gearbeitet hat. Zwar mögen Tracks wie “So Close, So Far” mit Colin Munroe, Bun B und Wale und die insgesamt etwas überstrapazierten Gesangs-Hooks nur allzu knapp am allgemeinen Popkitsch vorbeischrammen, dafür revanchiert sich Statik im Verlauf des Albums immer wieder mit straighten Rap-Bomben, wie sie im Buche stehen. Sei es nun der Gänsehaut-Track “The Thrill Is Gone” mit Kweli und Styles P, “Do It To Death” mit Lil Fame, Havoc und Kool G Rap oder Freeway und Red Café auf dem Breakbeat-beeinflussten “Night People”, Fans der eben Genannten werden auf “100 Proof” mehr als genug hochklassiges iPod-Futter finden. Wenn dann auch noch die Showoff Clique um Reks, Term, JFK und Kali für Statiks Alben ungewohnt tiefgründiges Material abliefert, lässt sich schließlich kein anderes Fazit ziehen, als dass dieser Mann die Disziplin des Produzentenalbums mit all ihren Ecken und Kanten wirklich im Schlaf beherrscht.

 

Text: Stefan Zehentmeier

 

 

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