Shabazz Palaces – Born On A Gangster Star/ Quazarz vs The Jealous Machines // Review

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(Sub Pop/Cargo)

Wertung: Viereinhalb Kronen

Eher düstere Aussichten sind das, die sich dem Weltraumreisenden Quazarz darbieten: Die Bewohner dieses unwirtlichen Planeten, auf dem er nicht ganz freiwillig gelandet ist, zerfleischen sich wahlweise gegenseitig oder aber sie starren unentwegt auf fahl schimmernde Gerätschaften, mit denen sie seltsam libidinöse Beziehungen unterhalten. Manchmal rückt ja erst ein Blick von Außen die Dinge in die richtige Perspektive. Shabazz Palaces, das experimentelle Rap-Projekt um Ishmael Butler (ehemals Digable Planets) und Tendai Maraire, nehmen sich diese Storytel­ling-Weisheit zu Herzen und entwickeln gleich einen Konzeptalben-Doppelhaken rund um die Figur Quazarz. Dass der nämlich mit seinem Mothership auf good ol’ Mother Earth gestrandet ist, wird schnell offensichtlich. Beste Ausgangssituation also, um der Menschheit ihre ganz eigenen Befremdlichkeiten vorzuführen. Der Topos ist natürlich klassisches Afrofuturismus-Material und erinnert unweigerlich an den Sun Ra’schen Erstkontakt im Film »Space Is The Place«. Funktioniert aber immer noch bestens, weil es eben immer noch so viele Seltsamkeiten gibt, über die es sich zu wundern lohnt. »Behold the soft cyber caress«, setzt der Opener »Welcome To Quazarz« mit einer ersten Bestandsaufnahme ein: da wären also die titelgebenden »Jealous Machines«, die eifersüchtig nach der vollständigen Aufmerksamkeit ihrer Userschaft verlangen. Die gleichzeitig mit ihrem narkotisierenden »Xanax Glow« so wunderbar die Sinne benebeln, dass selbst der tragische Status Quo der »United States Of Amurderca« (»We post-language baby, we talk with guns«) nicht mehr durchdringt. Maschinenliebe als Betäubungsmittel?! Ishmael Butler hat in letzter Zeit wohl noch mal intensiv Marshall McLuhan gelesen. Man kann aber all dieses Diskurs-Drumherum auch locker überhören und hat trotzdem

Text: Malte Pelleter

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