(Chimperator/Groove Attack)
HipHop ist der, der HipHop tut. War so, ist so und wird auch immer so bleiben. Klar, wir haben alle derzeit die Hände voll bei der Vermessung der aktuellen HipHop-Welt. Links und rechts sind die Dämme überschwemmt worden – war und ist super, aber so richtiger Rap fehlt uns halt dann doch ein wenig. Dass uns in dieser Situation gerade Weekend zu Hilfe kommt, zeigt nur, in welcher abgefahrenen Position sich deutscher Rap anno 2013 befindet. »Am Wochenende Rapper« ist ein reines Rap-Album geworden. Weekend nennt es sogar »straight Rap«. Das Ding ist: Er hat damit Recht. Seine Vorstellungen von straightem Rap kommen von den Dilated Peoples, nicht Dilla, von Blumentopf, nicht Melting Pot. Das mag man latent unfunky finden, weniger relevant ist es jedoch nicht. Beispiel: »Life Is A Bitch«. Weiter weg kann man vom referenzierten »Illmatic«-Original nicht entfernt sein – zu anorganisch, zu wenig Soul –, aber eben nur dann, wenn man Weekend mit gleichem Maß misst. Braucht man nicht. Weil es Weekend eben auch nicht macht. Nichts von den angelernten Langweiligkeiten, die diesen Maßstäben entwachsen sind. Kein »Jener Rap ist doof, dafür ein anderer nicht«, keine »Thementracks«, keine Kopf-hoch-Tracks, kein »Ich lebe für HipHop«. Und, ja, keine anspruchsvolle Rap-Technik (und, ja, eine dezent nervige Stimme mit stoischem Flow-Muster), dafür aber eine Nachvollziehbarkeit für jedermann, die tatsächlich fast einzigartig ist. Nur Weekend und sein Produzent Peet und ihre Vorstellung von straight Rap. Sowieso, Peet: Wie wahrscheinlich kein anderer Produzent hat er dem VBT seinen musikalischen Stempel aufgedrückt. Auf »Am Wochenende Rapper« drückt er weiter. Eigen und gut. Weekend mag nicht das größte Hook-Monster auf diesem Planeten sein, aber er mag Scratches. Sehr sogar. Deswegen gibt es in den Hooks eben Cuts. Was seine große Stärke ist, erklärt Weekend im Intro selbst: »Ich bin kein Rapper, ich bin einer wie ihr.« The only Christoph we acknowledge is Wiegand.