Während Hafti mit erschreckend detailliertem Fachwissen über die Streckung synthetischer Rauschmittel zu berichten weiß, halten es Oh No und The Alchemist dagegen quasi organisch und simpel. Schon Häuptling Sitting Bull wusste, wie man den Kopf mit Hilfe des Ayahuasca-Gewächses für ein paar Stunden in die ewigen Jagdgründe befördern kann.
Schade nur, dass dem Indianer-Häuptling damals kein U-Haul-Truck zur Verfügung stand. Ansonsten hätte das amerikanische Kavallerie-Regiment am Wounded Knee wahrscheinlich ähnlich doof aus der Wäsche geschaut wie die Ordnungskräfte im neuen Gangrene-Video.
In Kombination mit der richtigen (oder falschen?) Wodka-Mische verwandelt sich nämlich selbst das verrauchteste Studio-Kabuff Kaliforniens in einen fahrbaren Untersatz, mit dem man die gesamte Westküste in Schrecken versetzen kann. Passend zu dem psychotischen Bass/Gitarren-Gemetzel des Beats rast das rappende Produzenten-Team also auf Wodka-A die Highways entlang und macht sich in Bullerei-Kreisen keine Freunde. Die Grenzen zwischen Realität und Illusion verschwimmen. So lautet die einzige Gewissheit, die am Ende des Trips hängenbleibt: Der Track ist rough. So wie auch das ganze neue Album der Gangränen, das hierzulande ab sofort auf CD erhältlich ist. In der aktuellen JUICE #140 erfahrt ihr im Übrigen genauer, was wir von »Vodka & Ayahuasca« halten. Aber bitte geht jetzt nicht raus und sucht im Wald Ayahuasca-Pflanzen…
(ao)