Monk – Monk EP // Review

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(BHZ)

»Wir halten nichts von festen Promophasen. Wir wollen, dass es natürlich bleibt«, fasste Monk die Einstellung des Berliner Kollektivs BHZ mal zusammen. Im letzten Jahr hielten die Schöneberger dieses Credo für die gemeinsame »Bananashake EP« erfolgreich ein. Nun findet es auch auf der »Monk EP« Anwendung. Wozu ein verkopftes Konzept? »Kein klares Ziel«, lautet die Marschroute. Umso klarer wird hingegen, dass die »Monk EP«, anders als es der Titel erwarten lässt, keine One-Man-Show ist – Musik wird nun mal besser, wenn gemeinschaftlich an ihr gearbeitet wird. So versteht es Monk, seine BHZ-Brüder und Zeki Aram gezielt in Szene zu setzen. Sei es auf »Will mehr Ice«, wenn er mit Longus Mongus darüber sinniert, wie sie schon bald mehr »Ice« haben werden – sowohl im Glas als auch um den Hals. Oder sei es auf »100K«, wenn er mit Dead Dawg über die Vision eines besseren Lebens und der ersten Million auf dem Konto rappt: »Wir wollen nur die Welt, eure Hoes und ein Haus.« Alt-Berliner Bescheidenheit. Und doch ist über die komplette Lauflänge unverkennbar, wer das Zepter in der Hand hält. Zum einen hat Monk seine Momente, in denen er alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Denn sowohl auf dem Intro als auch auf »Vertrauen«, dem wohl stärksten Track der EP, kommt er ohne Unterstützung aus. Zum anderen ist er mit Themba für alle der Trap’n’B-getränkten Instrumentale verantwortlich und beweist somit auch sein Können jenseits der Booth. Kurzum: Monk liefert eine starke, kurzweilige EP, die zudem für Live-Shows jeglicher Art gehöriges Abrisspotenzial mit sich bringt. Ist BHZ nun das Vielversprechendste, was Tempelhof-Schöneberg seit Anis Ferchichi hervorgebracht hat? Vielleicht. Wundert euch also nicht, wenn die Nachbarn in Zukunft klingeln und euch auffordern, die Boxen weiter aufzudrehen.

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